Stuffedbellylover – Freundinnen – 2 – Die Braut

5 Jahre waren nun vergangen seit dem Abitur. Und wie es nun einmal der Lauf der Dinge ist, so bedeutet dies auch Veränderungen im Leben.

So zog Inga nach Köln, um dort ihr Sport- und Anglistikstudium zu beginnen. Sie gründete eine WG zusammen mit Nina, die ebenfalls nach Köln ging, um dort Modedesignerin zu lernen. Meg verschlug es nach Norddeutschland, wo sie eine Ausbildung zur Verwaltungs-fachangestellten annahm, während Hannah und Krissy in München bleiben, wo Hannah ein Informatikstudium begann und Krissy Deutsch und BWL auf Lehramt studierte. Alessandra wiederum braucht sich gar nicht so sehr Bemühen. Ihre Eltern Geld und nebenbei noch deutschlandweit diverse Geschäfte im Restaurant- und Modebereich. Logisch, dass Alessandra somit auf Rosen gebettet war und ihre Eltern ihr mit einer großzügigen Spende einen Studienplatz in Harvard beschafften, wo sie zu einer Elite-BWLerin heranwachsen sollte.

Trotz der Belastungen durch die Studien und auch die räumliche Trennung riss der Kontakt zwischen den 6er-Bande dank Telefon und E-Mails nicht ab und man blieb sich vertraut.

Mittlerweile hatten die Freundinnen die Ausbildungen resp. die Studiengänge in ihren Wahlheimatstädten absolviert und Anstellungen dort gefunden.

Inga hatte mittlerweile in Köln eine Stelle als Sport- und Englischlehrerin angenommen, während Nina im Auftrag von einer rheinischen Handelskette für Edelmode, die Alessandra von ihren Eltern übertragen bekommen hatte, Kollektionen entwarf. Die gute Meg wurde von ihrem Ausbildungsbetrieb, einer Versicherung, übernommen. Und unsere beiden Wahl-Bajuwarinnen? Hannah bekam aufgrund ihrer Studienleistung ein gutes Angebot einer Münchener Unternehmens, das sich auf Softwareentwicklung spezialisiert hat, wohingegen Krissy genau wie ihre Freundin Inga als Lehrerin arbeitet und zwar an einer Wirtschaftsschule in München.

Auch privat war bei den Mädels so einiges passiert. Inga hatte während des Studiums beim Kellnern in einer Bar (um ihre Finanzlage noch weiter aufzubessern) einen netten jungen Mann kennen und lieben gelernt. Fabrice, so hieß der junge Mann, war Halb-Franzose mit deutschem Pass und doch einem bezaubernden französischen Dialekt beim Sprechen der deutschen Sprache, was neben seiner Sportlichkeit, seinem Intellekt und seinem Charme einer der Gründe war, warum es bei Inga „einschlug“. Doch auch Fabrice war bei der guten Inga ganz hin und weg. So trafen sie sich immer öfter, um etwas zu unternehmen, was den „Funkenflug“ zwischen beiden noch intensivierte. Jedenfalls zog Fabrice kurz nach dem Grundstudium von Inga in das noch freie Zimmer der beiden WG-Mädels ein.

Seit 2 Jahren waren Inga und ihr Fabrice nun schon ein festes Paar und turtelten wie Frischverliebte. Im Grunde genommen war die einzig logische Konsequenz eine Heirat. Und zwar nicht irgendwo, nein, Inga wollte in der Münchener Frauenkirche ihrem Fabrice das „Ja“-Wort geben. Zwar kein billiges Unterfangen, aber immerhin hatte Fabrice sich in den letzten Jahren bei seinem Arbeitgeber sehr engagiert und war mittlerweile mit einer Beförderung bis zum Regionsdirektor aufgestiegen. Und das mit grad mal 26 Jahren.

Das Brautkleid ließ sich Inga selbstredend von ihrer Freundin Nina designen und schneidern, ein echtes Einzelstück sollte es ja werden. Auch das Haus, ein das die beiden Bald-Vermählten ziehen würden, war schon längst durch einen Makler gekauft worden.

Alles, was Inga nun noch brauchte, war ein richtiger Junggesellinnenabschied mit der dazugehörigen Umgebung.

Krissy schlug bei einem der Telefonate mit der zukünftigen Braut vor, doch die Waldhütte zu nehmen, die schon seit Jahrzehnten im Besitz von ihrer Familie war. Das schöne von der Natur gegebene Ambiente gab schließlich den Ausschlag für die von Kristin vorgeschlagene Hütte. Gut, um ehrlich zu sein war es eher die Abgeschiedenheit, damit die Mädels mal richtig „die Sau rauslassen“ konnten.

Und nun also war es soweit. Die Mädels sollten sich nun nach 5 Jahren erstmals wiedersehen. Auf das Verschicken von Fotos während der 5 Jahre hatten alle verzichtet, damit die Spannung bei einem Treffen gewahrt bliebe. Leider konnte Alessandra nicht zum geplanten Termin erscheinen, da sie ein wichtiges Meeting am gleichen Tag in Mailand hatte. Jedoch versprach sie, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um wenigstens die Trauungszeremonie mitzuerleben.

Inga als Braut traf natürlich als Erste ein. Den Schlüssel zur Hütte, einer recht großen Jagdhütte in alt-bayrischen Baustil mit 2 Etagen, wollte sie gerade ins Schloss stecken als sie hinter sich Schritte hörte. Sie drehte sich um.

„Krissy? Hi. Man haste dich verändert!“

„Hallo Inga, komm lass dich erst mal drücken. Nach all der Zeit.“

So umarmten die beiden sich innigste bevor Inga, wie immer stets sportlich fit mit einer schwarzen Jeans und einem ebenso schwarzen Top, ihr in rote Shorts und ein weißes Shirt gehülltes Gegenüber mit dem scharfen Blick musterte.

„Mensch Krissy, du bist ja dünn geworden. Man erkennt dich ja nicht wieder. Wie viel?“

„So etwa 30 Kilo sind runter.“

„Wow, wie haste das gepackt?“

„Nun ja, zum einen durch Hannah, die mich so lange bequatscht hat, bis ich mich in ihrer Fitnessgruppe angemeldet habe. Und zum anderen die Liebe.“

„Ach stimmt, du hattest ja erwähnt, dass dein Dimi ein echter Sportfreak ist. Kickboxen, wenn ich mich recht entsinne, gell?“

„Jep. Und nun ja, ich habe mich auch dafür begeistern können, wie ich euch ja gesagt habe. Ist ne echt klasse Sportart.“

„Weiß ich, bin ja selber in Köln aktiv in meiner Freizeit. Wir könnten ja mal nen gemeinsamen Urlaub machen, so mit Trainingscamp.“

„Da haste eigentlich Recht Inga.“

„Wo ist eigentlich Hannah?“

„Die kommt gleich. Die wollte den wagen noch parken. Und du weißt ja, wie die Parkplatzsituation am Wochenende ist. Alles dicht. Daher hat sie mich auch unten abgesetzt. Kann also noch was dauern, bis sie eintrifft…ach, da hinten kommt sie ja. Hannah, hier sind wir!!!“

„Habe euch schon gesehen.“ rief Hannah herüber und begann zu den beiden Anderen zu sprinten, wobei ihr blaues Top und ihre weiße Khakihose flatterten.

Auch sie fiel Inga kraftvoll in die Arme.

„Oh, du drückst ja kräftig Hannah. Gleich sind meine Rippen durch.“ lachte Inga.

„Tja, Krafttraining“ lächelte Hannah zurück.

„Solange du nicht so ausschaust wie eine dieser Bodybuilderinnen.“

„Nee, niemals. Ich möchte weiblich bleiben.“

„Ok.“ sprach Inga, „Nina kommt übrigens gegen 18:00 Uhr hier an. Sie hatte gestern Nacht noch an einer Kollektion zu arbeiten und wollte unbedingt ausgeschlafen sein. Sie dürfte jetzt gerade in den Flieger von Köln aus einsteigen. Und Meg dürfte gerade am Bahnhof angekommen sein. Sie lässt sich da von ihrem Bruder abholen und hier hin fahren. Doch nun auf. Lasst uns reingehen.“

Inga schloss die Türe auf und das Trio ging in die Jagdhütte. Sie standen nun direkt im Salon, der direkt hinter der Eingangstür lag. Die weißen Kalksteinwände waren geschmückt mit Jagdtrophäen aller Art wie Hirschgeweihen, Fellen und Knochen und der Fußboden bestand aus rechteckigen naturgefärbten Holzdielen.

Im hinteren Teil des großen Raumes vor dem Backsteinkamin, vor dem ein Bärenfell lag, standen um einen Tisch herum platziert 6 lederne, bequeme Sessel.

Links neben dem Kamin führte eine Rundtreppe in die obere Etage, wo sich die Schlafgemächer und das Bad befanden während zur rechten des Kamins eine kleine Kochnische mit Herd, Spüle und Schränken eingerichtet war.

Inga schnalzte mit der Zunge.

„Sieht ja bombig aus“ meinte sie zu Krissy.

„Ja, meine Großeltern haben gestern extra hier noch alles entstaubt, damit wir uns wohl fühlen.“

„Das werden wir wohl.“ schaltete sich nun Hannah ein.

„Doch lasst uns nun erst mal was setzen und ruhen. Es wird heute Abend noch kraftraubend genug, Mädels!“ schlug Inga vor, woraufhin Hannah und Krissy nickten.

So ging das Trio zu den Sesseln und ließ sich in dort Niederplumpsen, um ein kleines Nickerchen zu halten.

Nach etwa einer Stunde der Ruhe klopfte es an der Türe und eine vertraute Stimme rief ein Fragendes „Hallo?“ durch die geschlossene Tür.

„Meg?“ brüllte Inga zurück. „Komm rein.“

Die Tür knarrte beim Öffnen und die Augen von Hannah, Inga und Krissy wurden groß.

„Meg“ rief Krissy laut aus „man, du stehst ja gut im Futter.“

„Aber echt!“ pflichtete Hannah bei, die nun gebannt auf Megs unter dem grünen Shirt quellende Speckrollen und ihren breiten Hintern, welcher sich in der Bluejeans abrundete, starrte.

„Jo Mädels, mein Freund in Hamburg der ist gelernter Koch und ich bin quasi sein Versuchskarnickel für neue Rezepte und Kreationen. Und da bleibt halt was hängen.“ lachte Meg, während sie ihre Freundinnen herzte.

„Darf man Zahlen hören?“ fragte Inga neugierig.

„108,6 kg waren es vorgestern. Aber mit Sicherheit wird das nach diesem Wochenende was mehr sein. Es gibt doch eine Hochzeitstorte oder?“ kicherte Meg.

„Logo. Aber ich denke, wir werden alle in den nächsten 36 Stunden was zulegen. Ist nur eine Frage, ob man es abtrainiert oder nicht.“ warf Krissy in den Raum.

„Haste Recht Krissy.“ prustete Hannah raus und Inga sowie Meg stimmten zu.

„Aber reden wir mal von was anderem. Kommt dein Freund auch zur Hochzeit Meg?“

„Leider nicht Inga. Lorenz muss arbeiten. Aber ich soll euch allen Grüße unbekannterweise bestellen.“

„Liebste Grüße zurück“ schallte es einhellig aus Hannah, Inga und Krissy heraus.

„Werde ich ihm ausrichten“ antwortete Meg.

„Ach Meg, wir haben beschlossen, uns noch was auszuruhen, bis etwa 20:00 Uhr. Dann kommt das Essen, dass wir bestellt haben. Ok?“

„Ok. Wo ist denn Nina?“

„Die dürfte auch bald hier eintrudeln Meg.“

„Dann sind wir ja alle beisammen Inga.“

„Si. Doch jetzt lasst uns ruhen.“

„Claro!“

Sie schlossen die Augen und jede von ihnen tauchte in ihre eigene Traumwelt ein.

Jedenfalls so lange, bis es erneut klopfte.

„Nina, wenn du das bist, dann tritt ein.“

Es war tatsächlich Nina, die nun, ihre Hose und ihr bauchfreies Top passen zur Haarfarbe, eintrat.

„Hi erst mal!“ sprach sie, während sie die Tür schloss und den Schlüssel im Schloss rumdrehte, damit es nicht zu weiteren Störungen käme. Im Anschluss ging sie direkt in Richtung ihrer Freundinnen, wobei sie jede gleich lieb umarmte.

Dann ließ auch sie sich in einen der Sessel fallen während sie ihren Rucksack neben den Sessel plumpsen ließ.

„Der blöde Flug hatte ne Stunde Verspätung.“ motzte sie.

„Macht ja nix. Du bist doch da.“ beschwichtigte Inga.

„Haste Recht“ ließ sich Nina nun ein breites Lachen entlocken. Dann drehte sie ihren Kopf zu Meg und Krissy.

„Sagt mal, habe ihr ne Fetttransplantation gemacht?“ entsprang es ihr im Spaße.

„Genau, nicht Krissy?“ versuchte Meg ernsthaft hervorzubringen, was ihr jedoch nicht gelang, da sie in schallendes Lachen ausbrach.

„Ja Meg. Weißte Nina, ich wollte gerne was schlanker sein und Meg wollte gerne Sumoringen lernen. Daher haben wir uns auf ne Fetttransplantation geeinigt. Hat aber mit der Sumolaufbahn leider nicht geklappt bei Meg.“ war Krissy nun ebenfalls in bester Humorlaune.

„Nee, hat nicht geklappt.“ machte Meg weiter. „Ich war den Japanern immer noch zu schlank. Tja, hätte unsere Krissy sich doch nur mehr Speck in der Pubertät angefressen. Du bist es schuld.“ Schallte aus noch lauter lachend hervor, während sie mit dem Finger wie bei einer Schuldzuweisung auf Kristin zeigte.

Dies war für die Mädels zuviel und sie fingen alle an zu Lachen, bis ihnen die Zwerchfelle brannten.

Nachdem sich die Mädels wieder etwas von dem Lachkrampf erholt hatten, verfielen sie in weitere Gespräche über das, was Ihnen in den 5 Jahren so alles genau passiert sei, zwar waren die E-Mails präzise, aber es ist halt doch emotionaler wenn alles von der Person erzählt wird, die es durchlebt hat.

So verging die Stunde bis zur Anlieferung des Essens auch wie im Fluge ohne das große Langeweile aufkam bis endlich das ersehnte Klopfen an der Tür zu hören war und Inga die Tür aufschloss.

„Ah, der Pizzadienst.“ Sprach sie zu dem jungen Mann südländischen Aussehens.

„Si Signorina, nokemale grazie für ihre Bestellunge“ antwortete dieser.

„Was kriegen sie dafür?“

„Dasse makte 95 € die Dame.“

„Ok, hier sind 100 €. Stimmt schon so.“ reichte Inga dem jungen Mann einen 100 €-Schein.

„Vielen Danke unde gute Appetit! Eine schöne Abend noke.“

„Danke, Ihnen auch“ erwiderte Inga, während sie den großen Pappkarton durch die Tür schob und als sie dieses geschafft hatte die Tür schloss und den Schlüssel herumdrehte.

„Mädels, es ist angerichtet!“ sprach sie. „Helft mir mal, den Karton zu den Sesseln zu tragen. Ich möchte nicht, dass es Flecken auf den Dielen gibt. Mann, das 5 Pizzen so schwer sein können.“

Selbstredend halfen ihr die Mädels beim Tragen des Kartons, der in Windeseile zum Tisch in der Kaminecke gebracht war.

„Was für Pizzen haste denn bestellte Inga?“ wollte Nina wissen.

„5 XXL-Pizzen mit allen drauf.“

„Klingt lecker und magenfüllend“ meldete sich Krissy zu Wort.

„Jep.“ erwiderte Inga. „Nun lasst uns die Pizzen aber auspacken und essen, sonst werden die kalt. Braucht jemand Besteck oder Teller?“

„Nee, wir sind doch unter Freundinnen, da braucht man doch keine hohe Etikette.“

„Haste Recht Meg.“ lachte Hannah.

Plötzlich sprang Inga auf und rannte noch mal zur Tür und schloss diese auf. Sie bückte sich und brachte einen weiteren Karton mit nach drinnen. Dann schloss sie erneut die Türe ab.

„Hatte ich richtig gesehen, der junge Mann hat noch nen Karton abgestellt, habe ich aber eben nicht richtig realisiert. Mal schauen was da drinnen ist. Oh, zwei Flaschen Chianti. Haben die heute nen Aktionstag? Normalerweise gibt es für 5 Pizzen nur 1 Flasche.“ wunderte sich Inga.

„Ähm, du Inga, das können wir glaube ich erklären. „sprach Hannah, die zusammen mit Kristsy, Meg und Nina den großen Karton geöffnet hatte, während Inga den Wein geholt hatte. „Da sind nicht 5 Pizzen drin, sondern 10!“

„Du machst Witze oder?“ lächelte Inga ungläubig.

„Nein“ schaltete sich Nina ein. „Das stimmt echt.“

Meg und Krissy nickten einhellig.

„Da haben die was verbockt Leute. Tut mir leid.“

„Muss dir nicht leid tun Inga.“

„Danke Krissy.“ antwortete Inga

„Haben wir wenigstens genug zum Essen.“ scherzte Meg.

„Genau“ sprach Nina und verleitete die Mädels damit zum Lachen.

„Mal schauen, wie viel wir packen. Also ran Mädels“ feuerte Inga die Meute an während sie sich mit dem Wein „bewaffnet“ in den Sessel setzte. Vorsichtig stellte sie die Flaschen auf den Tisch und begab sich nun wie ihrer 4 Freundinnen mit der Hand in Richtung des Berges aus Pizzakartons, die mittlerweile aus dem Karton ausgepackt worden waren. Inga riss ein Stück aus einer ihrer Pizzen, alle mit einem Durchmesser von 60 cm gut bestückt, heraus.

Ihre Freundinnen taten es ihr gleich.

Und ohne lästige Zuhörer, da ließen die Damen ihre guten Manieren verschütt gehen, so hörte man es aus 5 Mündern genüsslich schmatzen.

Nach etwa 45 Minuten hatten die Mädels jeweils 1 Pizza geschafft. Und trotz der steigenden Magenfülle, Hannah hatte zum Beispiel schon nach der Hälfte ihrer Pizza an ihrer Hose genestelt, um den Bund zu weiten, teilten sich die 5, deren Bäuche nun sichtbar runder wurden noch zwei weitere Pizzen zu gleichen Anteilen. Die letzten 3 Pizzen jedoch wurden nicht mal angetastet, zu viel war schon in die nun überprall vorstehenden Mägen gewandert.

Die Freundinnen waren total erschöpft. Sie ließen sich in ihre Sessel zurückfallen und öffneten die Hosen, um ihren Prallwampen mehr Raum zum Ausdehnen zu geben, was selbige auch dankend ausnutzten, wie am erleichterten Stöhnen der Mädels abzulesen war. Es folgten 3 Minuten des Schweigens, die nur von Rülpsern unterbrochen wurde, bis Krissy das Wort ergriff.

„Noch ein Krümel und wir werden platzen wie übergaste Ballons.“ ächzte sie.

Hannah, Inga, Meg und Nina nickten, mehr konnten sie, so vollgefressen wie sie waren auch nicht mehr machen.

„Kommt Mädels, ein paar Schlücke Schnaps zur Verdauung und es flutscht wieder bei mir.“ beschwichtigte Inga. „Aber ich bin so voll, dass ich nicht mehr vom Sessel hochkomme.“

„Uns geht es nicht anders.“ entgegnete Krissy.

„Wer soll denn dann den Schnaps holen?“

„Inga, wie wäre es wenn wir Streichhölzchen ziehen? Die Verliererin muss sich erheben.“

„Krissy, das ist eine gute Idee“ stöhnte Hannah, die ihren Bauch sanft massierte.

„Ich habe Hölzchen da.“ sprach Nina unter großer Anstrengung in die Runde.

„Gut Nina. Dann bereite du die Hölzchen vor und gib sie dann Krissy.“ schlug Inga vor.

Gesagt, getan.

„Tja, Nina, dann erhebe dich mal und hol uns die Getränke.“ lächelte Inga leicht hämisch in Richtung ihrer Freundin.“

„Hmpf“ war die einzige Reaktion von Nina, die das kürzeste Hölzchen gezogen hatte und nun die Getränke holen musste. „Ob ich mich mit dem fetten Wanst überhaupt erheben kann?“

Schwerfällig wuchtete Nina sich aus dem Sessel hoch, der Schweiß lief ihr über die Stirn und die Muskeln ihrer Arme waren stärkstens angespannt während sie sich mit selbigen nach oben drückte. Doch trotz aller Bemühungen schaffte sie ihr Vorhaben nicht, sondern plumpste nach etwa 20 Sekunden entkräftet, stöhnend und schnaufend in den Sessel zurück.

„Soviel zum Verdauungsschnaps“ blickte Inga enttäuscht in die Mädelsriege.

„Ne, ich hol die verfluchten Gesöffe und wenn ich dabei draufgehe.“ schrie Nina kampfeslustig.

Sie beugte sich unter großen, von ihrem übervollen Magen verursachten, Schmerzen nach vorne und ließ sich so vornüber aus dem Sessel auf den Boden fallen. Sie robbte sich auf allen Viere in Richtung Kochnische, den leeren Pappkarton vornweg und öffnete die Kühlschranktüre unterhalb der Spüle, wo laut Kristins Angaben die Spirituosen gebunkert waren.

„Bingo! Soll ich was Spezielles mitbringen?“

„Nee, sack ein was da ist!“ lachte Inga.

Man hörte die Berührungen zwischen den Flaschen als Nina selbige in den Karton packte bevor sie sich nebst Karton auf den Rückweg gen Sesselgruppe machte.

Krissy, die sich erhoben hatte, als Nina zurück bei den Mädels ankam, stellte den Karton mit den Flaschen auf den Tisch, während sich die gute Nina mit noch größerer Anstrengung als beim Aufstehen wieder in den Sessel wuchtete.

„Seht euch das an!“ jubelte Krissy erstaunt. „Echter Schampus!“

Den anderen Mädels leuchteten die Augen, denn zwischen dem Sammelsurium aus Jägermeister, Jack Daniels und Co. befand sich tatsächlich ein edler französischer Tropfen.

„Wow, die müssen wir jetzt unbedingt „killen“ oder was meint ihr?“ fragte Hannah rhetorisch.

Ein dreifaches „LOGO“ erscholl. Nur Inga beteiligte sich nicht.

„Inga, kein Bock auf Schampus?“

„Doch Meg, aber ich möchte gerne auch was härteres haben. Aber ein Schlückchen genehmige ich mir gerne.“

PLOP war die Flasche mit dem Schampus offen und es sprudelte.

„Gläser?“

„Nee, wir trinken den direkt aus der Flasche Nina!“ antwortete Hannah.

„Gut, ich denke mir als Finderin steht der erste Schluck zu.“ meinte Krissy.

„Genehmigt“ stimmte Inga ein und das Nicken der anderen Mädels folgte prompt.

Krissy setzte die Flasche an und nahm ein Schlückchen.

„Boah, der ist gut.“ meinte sie enthusiastisch. Die leuchtenden Augen der Mädels funkelten nun noch heller.

Krissy reichte die Flasche weiter und alle anderen Mädels, auch Inga, nahmen einen Schluck des edlen Getränkes und lehnten sich, ebenso wie Kristin, entspannt zurück.

„Hui, das blubbert aber im Bauch.“

„Ja, Hannah, aber ich fühle mich schon was besser jetzt was den Magen angeht.“ erläuterte Meg und auch ihre Freundinnen hatten soeben die gleichen Erfahrungen gemacht.
„Ist echt guter Stoff“ erkannte Inga an.

„Dann Prosit auf die Braut.“ rief Krissy aus.

„Moment“ warf Nina ein „ich habe noch durch Zufall was organisiert.“

Sie kramte in ihrem Rucksack und holte fünf längliche Röhrchen hervor.

„Das sieht aus wie…sag Nina sind das Zigarren?“ fragte Hannah.

„Ja, hat mir ne Kollegin von mir mitgebracht. Die war auf Kuba und hat erfahren, dass es in meinem Freundeskreis eine Hochzeit gibt. Und da sie von der Insel einen Vorrat mitgebracht hatte, da habe ich halt eben auch welche erhalten.“

„Cool“ freute sich Inga.

Krissy hingegen war skeptisch.

„Wir haben doch seit unseren Teenie-Zeiten nicht mehr geraucht. Hey, die 2jährige Abhängigkeit hat mir gereicht. No more.“

„Krissy, da ist kaum Nikotin drinne“ gab Nina preis „sind Cohiba Esplendidos, ne Topmarke und schweineteuer.“

„Ok, dann bin ich dabei.“ lächelte Krissy zurück.

Nina teilte 4 Röhrchen an ihre Freundinnen aus und schraubte nun das bei ihr verbliebene auf, um die Zigarre herauszuholen.

„Die sind ja sogar angebohrt.“ stellte Meg fest.

„Damit der Zug besser ist.“ klärte Nina sie auf.

„Hast du noch Zündhölzer?“ fragte Meg.

„Ja, aber die sollten wir nicht nehmen, beeinflusst den Geschmack zu sehr. Ich habe ein Gasfeuerzeug dabei, ist besser.“ Nina kramte im Rucksack „Ach, hier sind auch Pappbecher für den Schampus.“

Nina verteilte die Pappbecher und jede der jungen Frauen goss sich etwas von dem Champagner ein. Gleichzeitig ging das von Nina ebenfalls hervorgeholte Feuerzeug reihum und die Mädels entflammten eine nach der anderen ihre Cohibas. Als Folge bildete sich eine Rauchwolke über der Sitzgruppe während die Mädels sich qualmend und entspannt zurücklehnten.

Da schnellte Krissy hoch und erhob ihren Becher.

„So nun aber, trinken wir auf die Braut!“ rief sie aus.

„Auf die Braut!“ schallte es aus den Kehlen der anderen Mädels zurück, worauf sie alle anstießen und sich wieder entspannt in die Sessel warfen.

Es folge ein stundenlanges, fröhliches Beisammensitzen mit derben Witzen, Schampus und natürlich den Zigarren.

Gegen 2.00 Uhr in der Frühe schließlich erhoben sich die Damen aus ihren Sesseln. Die Hochzeit stand ja schon in 10 Stunden auf dem Programm und vorher wollten alle 5 noch genügend Schlaf bekommen. Immerhin ging der Feiermarathon dann in die nächste Runde.

So zogen sich die Mädels ihre Pyjamas an und gingen alle zu Bette. Alle?

Nein, denn Inga verspürte noch ein leichtes Hungergefühl. Vielleicht lag es an der Zigarre oder an dem Schampus… Jedenfalls schlich sie sich als die anderen Mädels in ihren Zimmern eingeratzt waren wieder runter gen Sitzecke. Ihr Blick fiel auf die noch vorhandenen 3 Riesenpizzen und auf die große Flasche Jägermeister auf dem Tisch.

* * *

PLATSCH!

Inga schreckte hoch als das kalte Wasser sie ins Gesicht traf. Ihr Schädel schmerzte wie nie zuvor und irgendwie fühlte sie sich schwerfällig. Dann erst merkte sie, dass sie auf dem Boden der Sitzecke lag, über ihr ihre Freundinnen stehend, wobei Hannah einen leeren Krug in der Hand hielt an dem Wasser herunterperlte.

„Sag mal, du machst Sachen.“ sprach Nina in Richtung Inga.

Dieser dröhnten die Worte im Kopf wie eine Horde Bienen.

„Was?…“ flüsterte Inga mitgenommen, bevor sie immer noch liegend ihren Kopf zur Seite neigte. Dort lagen 3 leere große Pizzakartons sowie eine ebenso geleerte 1,5 l Flache Jägermeister.

„Man, da haben wir die Nacht ja noch schön gefuttert und gesoffen!“ sprach Inga.

„Wir? Das warst alleine du.“ ließ Krissy ihre Freundin wissen.

„Echt?“ sprach Inga ungläubig aus während sie immer noch keine Anstalten gemacht hatte, sich zu erheben.

„Sie dir nur mal deine Füße an, dann glaubst du es!“ kicherte Meg.

Im Liegen warf Inga nun einen Blick in Richtung ihrer Füße, doch was sie sah jagte ihr einen Schrecken ein. Dort waren keine Füße zu sehen. Stattdessen erblickte Inga eine große beigefarbene Kugel, die ein gespanntes rosa Pyjamaoberteil in Richtung ihrer Brüste drückte. Inga dachte an eine Sinnestäuschung, doch dann fasste sie sich ein Herz und berührte die Wölbung mit ihren Händen. Und tatsächlich, es war keine Sinnestäuschung, ihr Bauch war es, der sich überprall kugelte und dem Platzen nahe schien. Letzteres war zum Glück nur ein Trugschluss aufgrund der Überfüllung, die durch die 3 Pizzen, eigentlich ja etwa 4 1/3 und den Jägermeister erfolgt waren. Ihre Freundinnen halfen der superrunden Inga beim Aufstehen.

„Wie spät ist es?“ sprach diese aus, nachdem sie sich halbwegs auf den Beinen halten konnte.

„Es ist 10.00 Uhr. Also noch 2 Stunden.“ antwortete Krissy. Hannah indes hatte in einem Schrank in der Kochnische Aspirintabletten gefunden und hielt Inga nun ein Glas Wasser hin, indem die Tablette sich sprudelnd auflöste. Inga stürzte den Inhalt des Glases förmlich hinunter.

Auf einmal wurde sie ganz bleich im Gesicht und rannte die Treppe rauf in ihren Raum.

Nach etwa 2 Minuten konnten ihre unten verbliebenen Freundinnen ein lautes „Scheiße“ aus Ingas Raum vernehmen.

Klar, dass die 4 nachschauten. Sie fanden Inga heulend vor dem Spiegel in ihrem Zimmer stehen. Die Gute hatte ihr Hochzeitskleid an bzw. hatte versucht, in dieses reinzukommen, doch aufgrund der nächtlichen Völlerei war ihr Leib so geschwollen, dass der Reißverschluss auf der Rückenpartei beim besten Willen nicht von ihr zu schließen war.

Nina wagte den Versuch, doch auch sie konnte das maßgeschneiderte Kleid nicht hinter Ingas Rücken verschließen.

„Nee, vergiss es“ stellte Nina fest „das Kleid wird höchstens platzen.“

„Oder ich.“ heulte Inga. „Der wichtigste Tag in meinem Leben und dann so was. Nina, bitte lass dir was einfallen. Wozu bist du denn Designerin?“

„Ich hab schon eine Idee, aber das erfordert viel Mut von dir!“

„Egal Nina, Hauptsache ich passe in dieses Kleid.“

„Ok, dann wallte ich meines Amtes!“

* * *

Ninas Plan rettete tatsächlich die Situation.

Sie schnitt den Bereich der Ingas Bauch bedeckte kurzerhand kreisförmig aus dem Kleid heraus und bestickte die Ränder des Kreises mit einem Muster goldfarbenen Fäden. Dadurch konnte sich Ingas Bauch nun problemlos hervorwölben und somit ging auch der Reißverschluss wieder zu.

Als die Damen gerade an der Kirche ankamen, spielte die Orgel in der Kirche schon den Hochzeitsmarsch. Zeitgleich mit den Damen traf auch Alessandra ein und so musste das Publikum in der Kirche erst mal kurz auf die Braut warten, da die Umarmungen der guten Freundinnen vorgingen. Mit ein paar wenigen Worten wurde Alessandra dabei zeitgleich über die überraschende Leibesfülle von Inga aufgeklärt und sich quittierte diese Nachricht mit einem Kichern, während die Damen die Stufen der Kirche hoch eilten.

In der Kirche sorgte das Kleid besonders bei den älteren Menschen, die nicht zu Ingas Kreis gehörten und auch nicht für die anschleißende Feier geladen waren für Aufsehen als Inga zum Altar schritt.

Eine ältere Dame, die an der dem Gang zugeneigten Bankseite saß, wandte sich zum Beispiel an ihren daneben sitzenden Mann.

„Keinen Anstand und keine Verantwortung diese jungen Dinger heute. Befleckt vor den Altar treten, dafür wurde man früher richtigerweise aus der Stadt gejagt!“ zischte sie für Inga hörbar, welche sich auf die Lippen beißen musste, um einen witzigen und provokanten Kommentar ihrerseits zu vermeiden.

Ansonsten jedoch verlief die Hochzeit problemlos und auch Ingas Fabrice befragte sie nicht zu ihrer plötzlichen Leibesfülle. Aber vielleicht hatte auch eine von Ingas Freundinnen den Familien der Brautleute Bericht über die Situation erstattet. Jedenfalls sprach keiner Inga auf eine mögliche Schwangerschaft an.

Es wurde im Anschluss an die Vermählung selbstredend noch entsprechend gefeiert, wobei sich Inga jedoch aufgrund der die Nacht zuvor passierten Vorfälle stark mit Alkohol und Hochzeitstorte zurückhielt.

Selbstredend wurde auch der Brautstrauß geworfen. Meg erwies sich als die glückliche Fängerin. Damit war auch klar wohin die Reise bei der nächsten Hochzeit gehen würde…nach Las Vegas, immerhin war es immer Megs Traum gewesen, dort zu heiraten und natürlich noch im Casino zu zocken.

Erst einmal stand jedoch die Hochzeitsreise von Inga und Fabrice nach Mexiko auf dem Plan, zu dem das Brautpaar herzlich verabschiedet wurde, bevor es im geschmückten Hochzeitsauto mit dem Ziel Franz-Josef-Strauß-Flughafen in Richtung des Sonnenunterganges fuhr.

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