Dies & Das – Wie sag ich’s ihr?

Bei meinen Gesprächen und Mail-Kontakten mit anderen Stuffing-Interessierten habe ich fest gestellt, dass offenbar viele ein Problem damit haben, ihrer Freundin oder Frau die eigene Vorliebe mitzuteilen. Eine der häufigsten Fragen lautete: Wie sag’ ich’s ihr?

Die Gründe dafür waren unterschiedlich, entweder lag es daran, dass die Betroffenen sich gewissermaßen für ihre Vorliebe schämten oder Angst davor hatten, auf Unverständnis zu stoßen. Oder es hatte sich bislang einfach nicht die richtige Gelegenheit ergeben, das Thema anzusprechen. Jedenfalls ist das Ergebnis in allen Fällen das selbe, die Vorliebe bleibt geheim.

Dass es uns oft schwer fällt, über unsere Vorlieben zu sprechen, hat gerade im Bereich Stuffing (und Feeding) auch den Grund, dass wir unter dem Einfluss einer Industrie aufwachsen, die den Schlankheitswahn propagiert. Dessen Sinn oder Unsinn will ich hier mal dahingestellt sein lassen. Fakt ist aber, dass das blinde Ausrichten an forcierten Schönheitsidealen viele negative Seiten hat wie etwa den Verlust der eigenen Identität. Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele Männer sich zu runderen Formen hingezogen fühlen und dies aus verschiedenen Gründen nicht zugeben wollen. Andererseits ist auch bekannt und augenscheinlich, dass die meisten Frauen nun mal keine Twiggy-Figuren sind. Dennoch glauben viele Frauen, dass Männer gerade diesen Frauentyp bevorzugen, was unter anderem zu dem bekannten Diätenwahn führt (1). Es mag sicher zutreffen, dass es Männer gibt, die wirklich solche Frauen mögen. Aber genau so sicher ist es, dass es Männer gibt, die Frauen mit Kurven mögen. Jedenfalls aber kann das zu der Situation führen, dass sie versucht, für ihn schlank zu sein, er sie lieber etwas runder hätte, und beide nicht miteinander darüber sprechen können. Und noch schwieriger wird es dann, wenn in einer solchen Situation auch noch eine Vorliebe wie Stuffing (oder Feeding) angesprochen werden soll.

Nun bin ich weder Psychologe noch kann ich eine fundierte Einzelfallberatung bieten, wie man sich in einer solchen Situation verhalten soll. Da aber die Beantwortung der zu Beginn gestellten Frage eine für das FAQ zu ausführliche Antwort erfordern würde, habe ich hier einige Tipps und Anregungen gesammelt, wie man vorgehen könnte. Sie basieren überwiegend auf meinen eigenen Erfahrungen. Zwei Dinge vorweg: zum einen bin ich der Ansicht, dass man in einer guten Beziehung mit der Partnerin über alles sprechen können sollte, was natürlich auch die eigenen Vorlieben mit einschließt. Zum anderen gäbe es auch die Möglichkeit, von Haus aus eine Beziehung nur mit einer "Gleichgesinnten" aufzubauen. Gerade letzteres halte ich aber aus mehreren Gründen für fragwürdig. Erstens dürfte es sich als ziemlich schwierig erweisen, ganz gezielt nach Frauen zu suchen, die die eigene Vorliebe teilen. Und zweitens glaube ich, dass eine Beziehung nicht auf einer Vorliebe basieren kann, sondern vielmehr auf anderen Werten – Ehrlichkeit, Treue, Vertrauen und vor allem gegenseitiger Liebe – basieren muss. Dieser beiden Punkte sollte man sich beim Lesen des restlichen Textes immer bewusst sein.

Die denkbar einfachste Methode ist es, das Thema einfach anzusprechen. Die beiden größten Schwierigkeiten dürften sich dabei vor allem daraus ergeben, dass es ein wenig Überwindung kosten kann, diese zugegebenermaßen eher ungewöhnlichen Vorlieben anzusprechen oder wie man es im konkreten Fall tun soll. Es wird allerdings bedeutend leichter, wenn man die eigene Vorliebe als Teil der eigenen Identität akzeptiert. Auch wenn uns die Industrie glauben machen will, dass wir im Endeffekt alle das Gleiche wollen und das Gleiche sind (nämlich Konsumenten), so ist doch jeder von uns ein eigener Mensch mit einem eigenen Wert und dem Recht, selbst zu denken und entscheiden. Damit hat nicht nur jeder das Recht auf eigene Wünsche, Vorstellungen und Fantasien. Genauso hat jeder das Recht, diese zu formulieren und mit ihnen gehört zu werden. Gerade deswegen ist es so wichtig, dass man in einer funktionierenden Beziehung über alles spricht, was auch den anderen betrifft. Daraus folgt aber zugleich, dass man nicht nur erwarten kann, seine Vorliebe der Partnerin erklären zu dürfen. Man muss sich gleichzeitig darüber bewusst sein, dass sie auch "Nein" dazu sagen kann und darf.

Entscheidend ist die Art und Weise, wie man sich mitteilt. Keinesfalls sollte dies in einer fordernden Art und Weise geschehen oder unter eine Bedingung gestellt werden. Die Liebe zur Partnerin darf nicht davon abhängen, ob sie die Vorliebe gemeinsam mit einem ausleben möchte. Und schon gar nicht darf sie das Gefühl haben, dazu verpflichtet zu sein. Meiner Erfahrung nach ist es am Einfachsten, wenn man die eigene Vorliebe so weit möglich sachlich erklärt und auch versucht zu verdeutlichen, warum sie einem gefällt. Man sollte also die Vorliebe grundsätzlich so umfassend wie möglich beschreiben, damit die Partnerin eine Vorstellung davon bekommt. Wie sie darauf reagiert, wird zu einem großen Teil davon abhängen, wie man die Vorliebe erklärt. Dabei muss man immer davon ausgehen, dass ihr die Vorliebe bis zu diesem Zeitpunkt fremd ist und damit rechnen, dass sie sie nicht versteht. Dieses Nicht-Verstehen darf man nicht automatisch mit Unverständnis gleichsetzen. Man sollte sich aber darüber bewusst sein, dass der Übergang zum Unverständnis umso näher liegt, je extremer die eigenen Fantasien sind.

Wenn man dennoch Probleme hat, der Partnerin davon zu erzählen, so gibt es eine weitere Möglichkeit: schreiben. Wer Probleme damit hat, seine Vorliebe anzusprechen, könnte auch einen persönlichen Brief schreiben und dann ihre Reaktion abwarten. Eine andere Methode wäre es, selbst eine kleine Kurzgeschichte zu verfassen, in der man selbst und die Partnerin die Hauptrollen übernehmen. Zur Not könnte man auch auf Geschichten aus dem Netz zurückgreifen, was aber etwas weniger persönlich wäre. Gleich wie aber ihre Reaktion ausfallen wird, einem Gespräch über die Vorliebe wird man sich auf jeden Fall stellen müssen, das schriftliche Formulieren der Wünsche überspringt nur den möglicherweise etwas schwereren Schritt des ersten Gesprächs.

Eine letzte Möglichkeit wäre es, ihr Bilder oder Videos der Vorliebe zu zeigen. Sofern man auf solches Material zurückgreifen kann, besteht immerhin die Möglichkeit, die Vorliebe anschaulich zu machen. Hier muss man sich aber über folgendes im Klaren sein: erstens haben Frauen regelmäßig eine andere Einstellung als Männer zu Pornographie und dergleichen (auch Stuffing und Feeding fallen hierunter, wenn sie in Form von Bildern und Videos präsentiert werden), so dass man sich hier auch verkalkulieren kann. Ausserdem sollte diese Vorgehensweise wenn überhaupt nur als Ergänzung zu den oben genannten Möglichkeiten herangezogen werden, eine erste Konfrontation mit der Vorliebe gleich über Bilder und Videos kann einen überaus negativen Eindruck hinterlassen.

Egal welchen Weg man letztendlich wählt, man muss sich wie bereits erwähnt immer bewusst sein, dass die Wirkung der Vorliebe umso negativer sein kann, je extremer sie ist. Aus diesem Grund richten meine Ausführungen sich vorrangig an Leute, deren Vorliebe Stuffing und nicht Feeding ist. Auch wenn Stuffing und Feeding sich in gewissen Teilen ähneln, so gibt es doch Unterschiede, die gerade das Feeding zumindest meiner Meinung nach als die deutlich extremere Form erscheinen lassen. Das heisst nun nicht, dass Stuffing weniger ungewöhnlich wäre, aber im Gegensatz zum Feeding bleibt Stuffing weitestgehend folgenlos. Aus diesem Grund sollte man beim Feeding differenzieren: ganz allgemein gesprochen ist Übergewicht nicht gesundheitsfördernd. Solange es sich aber in einem vertretbaren Rahmen handelt und weder die Gesundheit oder das Wohlbefinden beeinträchtigt (2), sind meine Bedenken gegen diese Vorliebe weniger ausgeprägt. Sobald aber die Grenze zum Extremen überschritten ist, lehne ich es entschieden ab und kann daher mit meinen folgenden Ausführungen nicht mehr darauf eingehen.

Wie bereits angedeutet kommt es zu einem großen Teil darauf an, wie man die Vorliebe erklärt und wie extrem sie ist. Stuffing und (moderates) Feeding können ja in sehr unterschiedlichem Maße den Inhalt der Vorliebe bilden. Gegen ein sanftes Füttern während des Vorspiels etwa werden die wenigsten Frauen etwas einzuwenden haben. Wer aber beabsichtigt, etwas weiter zu gehen und seine Partnerin bitten möchte, ein Gelage abzuhalten oder für ihn zuzunehmen, muss auch in Betracht ziehen, dass sie dies ablehnen wird. Als Kontrollfrage kann man sich immer überlegen, wie man selbst reagieren würde, wenn man als Außenstehender zum ersten Mal mit einer ungewöhnlichen Vorliebe konfrontiert wird.

Gerade wenn es darum geht, gewollt zuzunehmen, so darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei ja um mehr oder weniger dauerhafte Veränderungen des Körpers handelt. Hinzu kommt ausserdem, dass diese Veränderungen im Normalfall nicht unbemerkt bleiben, sondern auch von der Umwelt wahrgenommen werden. Es ist daher nicht auszuschließen, dass eine Frau alleine deswegen das Ausüben der Fantasie ablehnt, denn schließlich ist es ihr Körper und sie ist es, die sich möglichen. Kommentaren über ihre Figur stellen muss. Das hat erstmal auch gar nichts damit zu tun, ob man nun eher auf schlanke oder molligere Frauen steht. Auch bei einer bereits molligeren Frau kann der Gedanke an eine gewollte Gewichtszunahme Unbehagen auslösen. Es kommt also ganz entscheidend darauf an, in welchem Rahmen das Feeding ablaufen soll. Dabei darf man nicht vergessen, dass so manche Fantasie auch wirklich nicht mehr als eben eine Fantasie ist und sich nur bedingt zur Umsetzung in die Wirklichkeit eignet.

Beim Stuffing hingegen liegt die Sache ein wenig anders. Von Vorteil kann hier sein, dass die meisten Frauen gerne essen. Das liegt zu einem großen Teil einfach daran, dass Frauen den Nachwuchs gebären und daher instinktiv "Vorsorge" betreiben, um so im Bedarfsfall genügend Nährstoffe usw. zur Verfügung zu haben. Im Gegensatz zum Mann, bei dem das Essen primär der Triebbefriedigung des Hungers dient, erfüllt es bei der Frau auch einen anderen Nutzen. Deswegen haben die meisten Frauen auch eine andere Einstellung zum Essen als Männer. Es ist damit nicht von vornherein ausgeschlossen, dass eine Frau dieser Vorliebe von Haus aus ablehnend gegenüber steht, zumal nicht die psychologische Wirkung unterschätzt werden darf, die die Ermunterung eines Mannes an eine Frau, zu essen, hat. Das größte Problem beim Stuffing ist es vielmehr, dass nicht jede Frau das Gefühl eines überfüllten Magens mag. Zwar scheint es tatsächlich so zu sein, dass ein überfüllter Magen das Lustempfinden der Frau steigert, allerdings hilft das nicht über ein ggf. unangenehmes Völlegefühl hinweg. Das sind jedoch Fragen, die sich ohnehin erst stellen, wenn sie die Vorliebe tatsächlich mit ausüben möchte. Und das wiederum hängt – man kann es nicht oft genug sagen – grösstenteils davon ab, wie extrem die Fantasie auf sie wirkt.

Oben kurz angesprochen hatte ich den Unterschied zwischen Nicht-Verstehen und Unverständnis. Je extremer die Vorliebe sich darstellt, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine Frau sie nicht mit ausleben möchte. Das liegt einfach daran, dass Extreme grundsätzlich schlecht sind und wir das instinktiv wissen – auch wenn wir uns nicht immer an diesen Grundsatz halten. Aus diesem Grund ist Unverständnis in gewissen Situation durchaus verständlich.

Wichtiger ist es, dass man sich klar macht, warum Frauen die geschilderte Vorliebe ggf. nicht verstehen. Der Hauptgrund dafür dürfte meiner Meinung nach in der jahrzehntelangen Manipulation durch die Industrie über die Medien liegen. Frauen glauben, sie müssen schlank sein und dürfen nicht (viel) essen, Männer trauen sich nicht, das Gegenteil zuzugeben. Wenn nun tatsächlich ein Mann einer Frau von der hier behandelten Vorliebe erzählt, so ist das Nicht-Verstehen nichts anderes als die logische Folge davon, dass hier das über lange Zeit angelernte und als einzig richtig geltende entkräftet wird (3). Und genau deswegen ist es wichtig, dass man die Vorliebe soweit möglich sachlich erklärt, denn andernfalls würde man nicht ernst genommen.

Zusammenfassend lässt sich meiner Meinung nach fest halten, dass es nicht so schwer ist, die eigene Vorliebe anzusprechen. Es geht mir mit diesem Artikel ohnehin nicht darum, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zu geben, wie man eine Frau zum Stuffing (oder Feeding) überreden kann, da eine solche Vorgehensweise meiner Meinung nach sowieso der falsche Ansatz ist. Das Ganze muss freiwillig und ohne Zwang passieren. Vielmehr geht es mir darum, dass man sich überlegt, warum es einem überhaupt schwer fällt, die Vorliebe anzusprechen und wie sie auf die Frau wirken kann und warum sie so wirken kann. Wichtig ist, dass man sich selbst versteht und akzeptiert, denn dann kann man auch in diesem sensiblen Bereich selbstbewusst auftreten.


Anmerkungen:

1: Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass Männer Frauen, die ständig Diät halten, eher nervtötend finden. Während einer Diät seien Frauen oftmals aggressiv und unglücklich, was den meisten Männern nicht wirklich gefällt. Männer wollen glückliche Frauen, und eine Diät steht da oft im Wege. Also lieber etwas pummelig und glücklich als zickig und dürr. Nebenbei bemerkt dürften Männer Diäten bei der Frau oder Freundin oft auch einfach deswegen ablehnend gegenüber stehen, da sie gezwungenermaßen die Diät mitmachen müssen und so selbst kein anständiges Essen bekommen… (nach oben)

2: Ab wann man von Übergewicht sprechen kann und wann es sich nicht mehr in einem vertretbaren Rahmen hält ist in meinen Augen weniger eine Frage medizinischer Erkenntnisse als vielmehr davon, ob die Betroffene Person selbst sich wohl fühlt und keine gesundheitlichen Probleme hat. Aus diesem Grunde mache ich meine Aussagen auch nicht an Gewichtsgrenzen fest, da eine derartig oberflächliche Betrachtung nicht angemessen wäre. Eine ganz andere und hier nicht relevante Frage ist, ob man ab einem bestimmten Körperumfang nicht mehr von Ästhetik sprechen kann. Hier gilt grundsätzlich: Schönheit liegt im Auge des Betrachters… (nach oben)

3: Ob die Ideale, die wir in der Werbung zu sehen bekommen, tatsächlich Ideale sind, habe ich in "Im Zweifel für den Angeklagten" bereits diskutiert. Was ich dort nicht erwähnt habe ist, dass das gängige Schönheitsideal meiner Meinung nach auch einen anderen "Nutzen" erfüllt. Die Geschichte hat gezeigt, dass es schwierig ist, Menschen zu regieren, die sich Gedanken über politische Vorgänge machen. Andererseits kann man Menschen leichter regieren, wenn diese sich um eigene Angelegenheiten kümmern müssen. Schafft man nun künstlich ein Problem, dessen Lösung nahezu unmöglich ist (zB das Erreichen des Schönheitsideals), so kann man aus Sicht der Regierenden für Ruhe sorgen, da die Betroffenen ein anderes Problem zu lösen haben. Was letztlich zu der Frage führt, wer uns regiert: unsere gewählten Volksvertreter – oder Interessenverbände der Industrie… (nach oben)

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