In der Southside Mall wimmelte es jetzt am frühen Nachmittag von Kunden. Beinahe jedes der Geschäfte, das Sarah und Jeanie bisher aufgesucht hatten, hatte derzeit wegen des anstehenden Feiertags irgendeine Sonderaktion am Laufen, und so war es kein Wunder, dass sich zahlreiche Menschen um die Waren drängten. Auch Sarah und Jeanie, die bereits einige Stunden Einkaufsbummel hinter sich hatten, zählten dazu. Nachdem sie heute beide frei hatten, Daryll in der Schule und Sean und Paul in der Arbeit waren, hatten sich die beiden Frauen diesen Spaß gegönnt. Sarah und Jeanie hatten das schon oft getan, da sie so nicht nur etwas Zeit miteinander verbringen konnten. Beide hatten auch viel Spaß daran, einfach nur einzukaufen, wenngleich sie selten wirklich etwas kauften, sondern meistens nur ziellos in diesem riesigen Einkaufszentrum hin und her spazierten, das eine oder andere ansahen und schließlich doch wieder zurück legten. Auch heute war es nicht anders gewesen als sonst, bislang hatten sie lediglich ein paar Stiefel für Jeanie ergattert. Im Moment allerdings waren sie dabei, das Sortiment an Jeanshosen und -röcken in dieser fast etwas zu teuren Boutique für junge Mode durchzusehen. Für Jeanie waren die meisten der Sachen nichts mehr, da sie mit ihren 35 Jahren eher Wert auf elegantere Kleidung legte. Selbst in ihrer Freizeit trug sie selten derartige Sachen, und wenn sie davon eine Ausnahme machte, dann lief sie mit ihren Sportklamotten herum. Für Sarah andererseits waren die Kleidungsstücke genau die richtigen, sie trafen ihren modischen Geschmack und hätten sich bestimmt gut mit den Klamotten zu Hause in ihrem Kleiderschrank kombinieren lassen. Wenn sie ihr nur nicht allesamt zu klein oder besser gesagt: zu eng gewesen wären…
"Ich glaube, das bringt nichts…" meinte Sarah enttäuscht. "Das passt mir alles nicht."
"Ach was, lass mich mal sehen." meinte Jeanie aufmunternd. "Es gibt bestimmt auch was in deiner Größe, wir müssen nur etwas suchen."
"Das tun wir doch schon – ich bin einfach zu dick geworden." stellte Sarah fest.
Das zu leugnen hätte auch keinen großen Sinn gemacht, nachdem sie es sich in den letzten beiden Monaten häufig einfach zu gut hatte schmecken lassen. Es war fast, als habe sie nach einer kurzen Unterbrechung ihre Vorliebe wieder neu entdeckt, und wenn Sarah überlegte, so konnte sie sogar ziemlich genau sagen, wann das passiert war. Im Anschluss an Daryll’s Geburtstagsparty hatte sie mit Sean eine wunderschöne Nacht verbracht. Aber nicht nur das hatte in Sarah die Erinnerung geweckt, was sie daran fand, sich hin und wieder so richtig zu überfressen. Seitdem sie aus Deutschland fort gegangen waren, hatte es sie nur sehr selten Zeit gefunden, diesem Bedürfnis nach zugehen. Es hatte zuviel gegeben, das deutlich wichtiger gewesen war und erledigt werden musste, so dass ihr wenig Zeit für sich selbst geblieben war. Ganz davon abgesehen hatte sie es auch ohne ihre gelegentlichen Fressorgien geschafft, einiges an Gewicht zu zulegen, so dass es vielleicht gar nicht so schlecht gewesen war, eine Weile darauf zu verzichten. Andernfalls wäre sie wohl schon damals aufgegangen wie ein Pfannkuchen. Seit Daryll’s Geburtstagsparty aber hatte Sarah des öfteren wieder Lust gehabt, die Grenzen ihres Appetits aus zu testen. Sarah war sogar fast ein wenig überrascht gewesen, dass diese offenbar nicht viel kleiner waren als zu ihrer besten Zeit. So war es kein Wunder, dass nun alles zusammen kam – Sarah’s gelegentliche Fresslust, ihre mangelnde Bewegung und zudem ihr auch sonst nicht wirklich zurückhaltendes Essverhalten hatten die Digitalanzeige ihrer Waage kräftig nach oben getrieben. Sean hatte damit natürlich weniger Probleme, ihm gefiel es, wie Sarah’s Körper ein Speckröllchen nach dem anderen anlegte. Mittlerweile hatte Sarah sich wirklich ein ordentliches Bäuchlein angefuttert, dass diese verniedlichende Bezeichnung schon beinahe nicht mehr verdiente. Daneben aber hatten nun auch ihre Hüften deutlich an Umfang zugenommen, und auch an Armen und Beinen waren die Fettdepots gewachsen. Am meisten fiel es Sarah selbst jedoch auf, wenn sie in den Spiegel blickte. Ihr hübsches Gesicht hatte nun etwas mondförmiges an sich, und Sarah wusste nicht, ob ihr das wirklich gefiel. Überhaupt war sie nicht ganz glücklich mit ihrer neuen Figur. Nie zuvor hatte sie soviel gewogen, und wann immer sie auf die Anzeige ihrer Waage blickte, so schwor sie sich, wieder ein paar Pfunde abzunehmen oder wenigstens nicht weiter zuzunehmen. Aber das war leichter gesagt als getan. Natürlich, das wusste Sarah, musste sie etwas tun, denn es missfiel ihr doch sehr, wenn sie selbst nach den wenigen Treppen, die sie in ihrem Haus steigen musste um nach oben ins Schlafzimmer zu kommen, ausser Atem war. Dagegen hätte vielleicht auch ein wenig Sport geholfen, doch Sarah war eben auch faul, eine nicht ganz vorteilhafte Eigenschaft in ihrer Situation.
"Naja, du hast ein bisschen zugenommen…" meinte Jeanie, "aber das ist doch nicht so schlimm. Sieh es doch mal so, du hast es dir eben gut gehen lassen, und jetzt gibt’s eben ein bisschen mehr von dir. Und Sean scheint es ja wohl auch zu gefallen."
Jeanie hatte kein Problem damit, dass ihre jüngere Freundin deutlich runder als sie selbst war. Sarah wusste das mittlerweile, und eigentlich war sie Jeanie auch dankbar, dass sie ihr nicht ständig irgendwelche Vorträge hielt, die sie zu einer Diät überreden sollten. Immerhin verdiente Jeanie ihr Geld als Fitnesstrainerin, so dass es kein Wunder gewesen wäre, wenn sie deutlich negativer auf Sarah’s Gewicht reagiert hätte. Vielleicht wäre das nicht einmal so schlecht gewesen, aber Jeanie beschränkte sich darauf, Sarah aufzuheitern. Natürlich hatte Jeanie Sarah auch schon angeboten, ihr behilflich zu sein, sofern Sarah denn abnehmen wolle – bestimmt konnte Jeanie Sarah auch wegen ihres Jobs einige gute Ratschläge geben. Doch bislang hatte Sarah dieses Angebot nicht angenommen, da sie den Gedanken an ihr Gewicht die meiste Zeit verdrängte.
"Trotzdem, ich glaube nicht, dass wir hier irgendwas finden, das mir passt. Da, guck’ dir das doch mal an." meinte Sarah fast ein wenig verärgert und griff wahllos eine der Hosen und zeigte Jeanie dann das Etikett, auf dem die Kleidergröße aufgedruckt war. "Größe 6, wer soll denn sowas tragen?"
"Ok, das ist wohl wirklich ein bisschen zu klein für dich. Aber du bist ja auch kein Mädchen im College-Alter mehr." winkte Jeanie ab. "Wenn dir das nicht passt, dann ist es also wirklich nicht so schlimm."
"Na wenn du das sagst…" meinte Sarah missmutig.
Nun griff Jeanie ebenfalls nach einer der Jeans und präsentierte sie Sarah. "Hier, die müsste dir schon eher passen. Willst du sie nicht mal probieren?"
"Welche Größe ist das jetzt?" fragte Sarah.
Jeanie warf einen Blick auf das Etikett, nur um sicher zu gehen, dass sie die richtige Größe gewählt hatte, und sagte dann zu Sarah: "10 – die müsste dir eigentlich passen."
Sarah machte ein ungläubiges Gesicht, ließ sich aber die Hose dennoch von Jeanie geben und verschwand dann damit in eine der Umkleidekabinen. Während Sarah die Jeans anprobierte, wartete Jeanie vor der Kabine. Nachdem sich Sarah nach fast fünf Minuten immer noch nicht blicken hatte lassen, wohl aber einige Male leise geflucht hatte, entschloss Jeanie sich, mal nach dem Rechten zu sehen.
"Hast du es, Sarah? Du bist schon ziemlich lang da drin."
Sarah zog den Vorhang der Umkleide ein wenig zur Seite, so dass sie gerade ihren Kopf durchschieben konnte und meinte dann zu Jeanie: "Die passt nicht."
"Was meinst du damit? Ist sie dir zu weit?" wunderte Jeanie sich, die fest davon ausgegangen war, die richtige Größe für Sarah gewählt zu haben. Normalerweise hatte sie ein ziemlich gutes Auge dafür.
"Du bist lustig, zu weit… zu eng ist das verdammte Ding. Ich bring’ einfach den Knopf nicht zu!" meinte Sarah verärgert.
"Das kann doch gar nicht sein." widersprach Jeanie. "Lass mich mal sehen." Damit schob sie den Vorhang sehr zum Missfallen von Sarah ganz auf und begutachtete das Problem. Sarah hatte tatsächlich die Wahrheit gesagt, sie hatte die Jeans nicht schließen können und stand nun mit geöffneten Hosen vor ihr. Sarah’s Bauch schob sich frech zwischen den Hosenflügeln nach vorn und war ganz offensichtlich der Grund, weshalb die Jeans Sarah nicht passte.
"Siehst du, ich sag’ doch dass die nicht passt…" wiederholte Sarah sich. Sie ärgerte sich ziemlich darüber, dass sie das zugeben musste. Sie hatte gehofft, dass sie in die Hose hinein kommen würde, doch offenbar hatte sie gerade in den letzten beiden Wochen noch einmal ordentlich zugenommen. Bislang war ihr das nur nicht aufgefallen, da sie derzeit nicht oft bei der Zeitung benötigt wurde, so dass sie fast die ganze Zeit zu Hause gesessen und somit auch selten etwas anderes als bequeme Freizeitkleidung getragen hatte. Natürlich hatte sie bemerkt, dass die meisten ihrer anderen Kleidungsstücke mittlerweile bedenklich knapp saßen, und einige ihrer engsten Jeans konnte sie schon seit einiger Zeit nicht mehr schließen. Doch bislang hatte sie sich nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, auch weil sie bisher eben immer noch irgendwas in ihrem Schrank gefunden hatte, das ihr mehr oder weniger gepasst hatte.
"Na gut, dann brauchst du eben noch eine Nummer größer. Ist doch nicht so schlimm." versuchte Jeanie ihre junge Freundin zu beruhigen.
"Nicht schlimm? Die hätte mir passen müssen!" maulte Sarah. "Wieso hab’ ich das Ding überhaupt anprobiert? Ich wollte ja vorhin schon gehen."
"Ach was, jetzt schlüpf’ mal aus der Jeans. Ich bring’ dir die gleich eine Nummer größer, dann passt sie auch." sagte Jeanie.
"Tolle Idee…" murmelte Sarah. "Und alles, weil ich so fett geworden bin." Dabei blickte Sarah enttäuscht an sich herunter.
"Jetzt lass es doch mal gut sein. Vielleicht sind die auch nur zu klein ausgefallen, sowas kann ja mal vorkommen." ließ Jeanie nicht locker. Sarah zog schließlich die Jeans aus und reichte sie Jeanie, die die Hose zurück hängte und keine Minute später die gleiche Jeans um eine Nummer größer zu Sarah’s Kabine brachte. "Hier, probier’ die mal an."
Sarah nahm die Jeans, zog den Vorhang wieder zu und schlüpfte in die Hose. Dieses Mal passte die Jeans, jedenfalls mehr oder weniger. Sarah konnte die Hose schließen, allerdings saß sie ziemlich eng und schnürte ihren Bauch immer noch ein. Sarah schnaufte verärgert aus, nicht einmal Größe 12 passte ihr richtig. Sie zog den Vorhang auf und präsentierte sich Jeanie.
"Siehst du, die passt jetzt." sagte Jeanie.
"Aber sie sitzt ganz schön eng." meinte Sarah, die mit dem Ergebnis des Jeansaustauschs nicht ganz so zufrieden war.
"Ok, aber sie passt." sagte Jeanie noch einmal. "Nur teuer ist sie."
Sarah warf einen Blick auf das Preisschild. Die Hose war teuer. Eigentlich hätte Sarah die Jeans zurück hängen sollen, aber sie entschied sich dann dagegen.
"Ich glaub, ich kauf’ die Jeans trotzdem."
"Also gefällt sie dir?" fragte Jeanie nach.
"Ja." antwortete Sarah knapp. In Wirklichkeit gefiel ihr die Jeans nicht einmal besonders gut, und bequem war sie auch nicht. Aber Sarah hatte sich aus einem anderen Grund entschlossen, die Jeans zu kaufen. Es hatte sie schon ordentlich gewurmt, dass sie sogar in Größe 12 nur noch mit viel Mühe hinein passte, und deswegen würde sie jetzt diese Jeans kaufen und erst dann tragen, wenn sie ein paar Kilogramm abgenommen hätte und die Jeans perfekt saß. Es war wirklich an der Zeit, etwas mehr auf die Ernährung zu achten, und so schien Sarah der Gedanke, in die Jeans hinein zu wachsen, gar nicht mal so schlecht. Die Jeans wäre damit so etwas wie eine Belohnung, wenn sie ihr Ziel erreicht haben würde.
Sarah zog sich erneut um und schlüpfte in ihre eigenen Sachen, dann ging sie zur Kasse und bezahlte die neue Hose. Danach verließen Sarah und Jeanie die Boutique. Nachdem beide nun schon etliche Stunden im Einkaufszentrum verbracht hatten, wurde es allmählich Zeit, dass sie sich auf den Heimweg machten. Sie verließen daher die Mall und gingen auf den Parkplatz, wo Jeanie ihren Wagen abgestellt hatte. Die beiden Frauen verstauten rasch die Einkäufe im Kofferraum, dann stiegen sie ein und Jeanie fuhr los.
"Hast du Lust, dass wir noch was essen? Ich hab’ ein bisschen Hunger." fragte Jeanie, als sie gerade an einer Kreuzung halten mussten.
"Ja, meinetwegen, ich hab’ auch etwas Hunger." meinte Sarah.
Also überquerte Jeanie nicht wie ursprünglich geplant die Kreuzung, als die Ampel umschaltete, sondern bog nach rechts ab und steuerte die nächste Filiale irgendeines Fast Food-Restaurants an. Dort stellte sie den Wagen auf dem Parkplatz ab und Sarah und Jeanie stiegen aus. Jeanie schloss noch rasch den Wagen ab, dann gingen sie in das Restaurant.
Es war ziemlich voll, aber es gab dennoch einige freie Tische, so dass sie sich setzen würden können. Zuerst aber mussten sie einmal bestellen. Jeanie trat als erste an die Theke und bestellte sich irgendeinen Burger, dazu eine Sprite. Nachdem sie bezahlt hatte, steuerte sie auf einen der freien Tische zu und setzte sich, um auf Sarah zu warten. Unterdessen bestellte Sarah sich im Gegensatz zu Jeanie nicht nur einen Burger, sondern sie wählte eines der Sparmenüs. Dasjenige, für das Sarah sich entschied, bestand aus zwei doch recht großen Burgern, ausserdem einer mittelgroßen Portion Pommes und einer großen Cola. Die Angestellte hinter der Theke gab alles auf ein Tablett, ließ sich von Sarah das Geld geben und wünschte dann einen guten Appetit. Sarah folgte Jeanie nach und setzte sich ihr gegenüber. Die musste lachen, als Sarah ihr Tablett abstellte.
"Was ist denn?" fragte Sarah irritiert.
"Nichts, Kindchen. Ich meine nur, vorhin beschwerst du dich, dass du zu dick geworden bist, und dann bestellst du dir trotzdem so viel." erklärte Jeanie lächelnd.
"Na und? Ich hab’ eben Hunger." rechtfertigte Sarah sich. "Und ausserdem, so viel ist das ja nun auch wieder nicht."
Jeanie zog die Augenbrauen hoch. "Ist schon gut, ich meine es ja nicht böse. Lass es dir ruhig schmecken."
Das tat Sarah dann auch. Es dauerte nicht lange, bis Jeanie und Sarah jeweils ihre Zwischenmahlzeit eingenommen hatten. Sarah aß ziemlich schnell, so dass sie und Jeanie in etwa gleichzeitig fertig waren, was Jeanie nur erneut schmunzeln ließ. Sie wusste mittlerweile, dass Sarah ziemlich gerne aß und meistens auch nicht gerade langsam. Es war auch nicht schwer gewesen, das heraus zu finden. Sarah und Sean waren schon oft bei ihr und Paul zu Gast gewesen, und Sarah schien eigentlich immer ziemlich Appetit zu haben. Tatsächlich freute Jeanie sich darüber, denn immerhin bedeutete das auch, dass Sarah schmeckte, was sie kochte. Davon abgesehen aber fand sie, dass Sarah wirklich nicht so streng mit sich sein sollte. Natürlich hatte sie etwas Übergewicht, aber irgendwie passte es zu Sarah und stand ihr sogar ziemlich gut. Und nicht zuletzt schien es vor allem Sean zu gefallen, und manchmal kam es Jeanie so vor, als hätte das Ganze sogar irgendeine besondere Bedeutung zwischen den beiden. Gelegentlich hatte sie die beiden dabei ertappt, wie sie sich beim Essen mit irgendwelchen doppeldeutigen Äusserungen geneckt hatten, und irgendwie fand Jeanie es eigentlich ganz niedlich, wie die beiden dabei wirkten und wie sie damit umgingen. So ganz anders als die meisten anderen Leute, die Jeanie so kannte. Auf jeden Fall anders als die Leute bei ihr im Fitnesscenter. Für Jeanie selbst jedenfalls war das alles kein Problem. Sie gehörte nicht zu den Leuten, die anderen vorschrieben, wie sie sein sollten. Wichtig war, dass man sich wohl fühlte. Manchmal allerdings wurde Jeanie in dieser Hinsicht aus Sarah nicht ganz schlau. Auf der einen Seite beklagte sie sich – wenn auch selten – über ihr Gewicht, auf der anderen Seite tat sie aber auch nichts dagegen. Stattdessen gönnte sie sich dann sogar zu einer Zwischenmahlzeit wie der, die sie gerade zusammen eingenommen hatten, deutlich mehr als es nötig gewesen wäre.
Jeanie und Sarah verließen schließlich das Restaurant und machten sich auf den Weg nach Hause. Sie mussten noch gut 45 Minuten fahren, ehe Jeanie den Wagen in ihre Nachbarschaft lenkte. Sie hielt direkt vor der Einfahrt zu Sarah’s und Sean’s Garage, setzte gleichzeitig den Blinker um anschließend über die Straße in die eigene Einfahrt ab zu biegen und betätigte noch den Schalter für den Kofferraum. Dann verabschiedeten sich die beiden Frauen, und Sarah stieg aus und nahm ihre Sachen aus dem Kofferraum, warf die Klappe zu und ging zur Haustür. Sean’s Wagen stand bereits in der Einfahrt, er war also schon zu Hause. Sarah schloss rasch die Tür auf und trat ein. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und ging dann ins Wohnzimmer. Sean war nicht zu sehen, dafür bemerkte Sarah den würzigen Geruch einer Soße. Anscheinend war Sean in der Küche und bereitete das Abendessen zu. Also stellte Sarah die Tüte neben der Couch ab, verließ das Wohnzimmer und ging dem leckeren Duft nach.
"Hallo, meine Süße." begrüßte Sean Sarah, als sie die Küche betrat und drehte sich um, um ihr einen Kuss zu geben. "Na, wart ihr mal wieder einkaufen, du und Jeanie?"
"Ja," antwortete Sarah, "den ganzen Tag. Mir tun jetzt sogar meine Füße weh, und ich bin total erledigt."
Sarah trat an den Herd und warf einen Blick auf das, was Sean zubereitete.
"Es gibt heute Spaghetti. Mir war heute danach, und nachdem du nicht zu Hause warst, dachte ich, ich überrasch’ dich damit." erklärte er.
"Danke, das ist lieb." meinte Sarah. Sean kochte selten, meistens übernahm Sarah diese Aufgabe. Und wenn Sean einmal kochte, dann gab es meistens ziemlich einfache Speisen. Eigentlich hätte man nicht einmal von Kochen sprechen dürfen, denn wenn Sean in der Küche tätig wurde, dann war im Normalfall ein Sandwich das beste Ergebnis, das man erwarten konnte. Nur Spaghetti konnte Sean wirklich gut zubereiten, sogar besser als Sarah. Die Nudeln heiss zu machen war zwar keine große Leistung, doch die waren auch nicht der Grund, weshalb Sarah sich jedes Mal auf Sean’s Spaghetti freute. Es lag vielmehr an der Soße, die Sean dazu machte. Vor einiger Zeit hatte er sich von Sarah zeigen lassen, wie sie die Tomatensoße zubereitete, und Sean hatte das Rezept dafür ein wenig verfeinert und die Soße am Ende würzig scharf hin bekommen. Seitdem hatte Sarah die Zubereitung von Spaghetti ihrem Mann überlassen, und obwohl sie vor nur knapp einer Stunde einen doch recht ordentlichen Snack eingenommen hatte, merkte sie, wie ihr schon wieder das Wasser im Munde zusammen lief, wenn sie nur an den Geschmack von Sean’s Soße dachte.
"Es dauert aber noch ein paar Minuten, bis es fertig ist." erklärte Sean. "Wenn du magst, dann kannst du schon mal den Tisch decken, und beim Essen erzählst du mir dann, was du und Jeanie heute so gemacht haben."
"Ok." antwortete Sarah und griff sich zwei Teller aus dem Schrank, dann noch zwei Gläser und Besteck aus der Schublade. Sie würde im Wohnzimmer decken. Sie und Sean aßen selten in der Küche, obwohl sie dort einen recht großen Tisch stehen hatten. Die meiste Zeit aßen sie im Wohnzimmer, weil die Couch einfach bequemer war. Ausserdem ließen sie meistens den Fernsehapparat nebenbei laufen.
Sarah platzierte alles auf dem Wohnzimmertisch und ging dann zurück in die Küche, um noch zwei Untersetzer für den Nudel- und den Soßentopf zu holen. Sie kam noch ein drittes Mal zurück und holte die Getränke, ein Bier für Sean und Cola für sich selbst. Dann setzte Sarah sich, schaltete den Fernseher ein und zappte wahllos durch das Programm, bis Sean wenige Minuten später kam und zuerst die Nudeln brachte und dann ein zweites Mal ging, um die Soße zu holen. Nachdem alles aufgetragen war, setzte auch er sich und gab dann auf Sarah’s Teller und den seinen jeweils eine Portion. Sie wünschten sich einen Guten Appetit und begannen dann zu essen.
"Jetzt erzähl mal, wie war es heute?" fragte Sean seine Frau.
Und Sarah berichtete ihm ausführlich, wie sie nach dem Frühstück in die Southside Mall gefahren waren, stundenlang hin und her geschlendert waren und wie üblich allerlei gesehen und wenig gekauft hatten. Sean hörte ihr aufmerksam zu, stellte hin und wieder die eine oder andere Frage, und Sarah freute sich, dass Sean sich dermaßen für etwas eigentlich nicht so wichtiges wie einen Einkaufsbummel interessierte. Währenddessen leerten die beiden ihre Teller, und Sarah musste Sean wie üblich ein Kompliment zu seiner Soße machen.
"Danke," meinte Sean, "es ist auch noch ein bisschen was da, wenn du möchtest…"
"Nein danke, ich bin satt." antwortete Sarah.
"In Ordnung." sagte Sean. "Und was habt ihr dann eigentlich gekauft?"
Sarah erzählte Sean von ihrem Jeanskauf und wie lange sie hatten suchen müssen, bis sie endlich eine passende Hose gefunden hatten. Allerdings erzählte sie Sean nichts davon, dass sie die Jeans erstmal nicht tragen wollte, sondern dass sie erst ein paar Kilogramm abnehmen wollte. Sean hätte zwar bestimmt Verständnis dafür gehabt, wenn Sarah ein wenig auf ihre Figur achten wollte. Sie war sich aber nicht ganz sicher, ob er ihre Idee, die Hose etwas zu eng gekauft zu haben, nur damit sie ein Ziel hatte, nicht doch etwas übertrieben finden könnte. Immerhin war die Jeans schon recht teuer gewesen, und wenn Sarah ganz ehrlich war, dann wollte sie zwar abnehmen, bis sie in die Hose hinein passte. Andererseits würde sie dann bestimmt nicht aufhören, denn nur dass ihr Größe 12 wieder gut passte hieß nicht, dass sich alle Figurprobleme erledigt hätten. Sarah’s Plan war es, auch danach etwas mehr auf ihre Ernährung zu achten, so dass ihr die Jeans in absehbarer Zeit vielleicht aus einem anderen Grund nicht mehr passen würde – weil sie ihr zu weit wäre. Bis dahin war es zwar sicher noch einige Zeit hin, aber das hieß nicht, dass Sean den Jeanskauf deswegen eher verstehen würde.
"Und? Willst du mir die Jeans nicht zeigen?" fragte Sean, nachdem Sarah fertig war mit ihrem Bericht. Sarah griff nach der Tüte, die sie vorhin neben der Couch platziert hatte und nahm die Jeans heraus. Sie straffte die Hose und präsentierte sie so Sean. Der schüttelte lächelnd den Kopf. "So meinte ich das nicht. Willst du sie denn nicht für mich anprobieren?"
Ehrlich gesagt wollte Sarah das nicht. Sie wusste ja, dass ihr die Hose eigentlich ein wenig zu eng war, aber sie stand schließlich doch auf, schlüpfte aus der Hose, die sie gerade trug und zog die neue Jeans an. Nachdem sie den Knopf geschlossen hatte – es fiel ihr ein wenig schwerer als heute Nachmittag in der Boutique, doch da hatte sie auch noch nicht zu Abend gegessen, ganz zu schweigen von dem Snack in dem Fast Food-Restaurant – blickte sie Sean an. Der musste unweigerlich grinsen, denn natürlich fiel ihm auf, dass die Jeans deutlich zu eng saß, als dass Sarah behaupten konnte, die Jeans würde ihr passen.
"Was ist? Warum lachst du?" fragte Sarah, obwohl sie die Antwort natürlich ganz genau kannte.
"Oh, nichts." schmunzelte Sean. "Ich dachte nur… ich meine, trägt man die jetzt so? Ist das gerade in Mode?"
"Ha ha, sehr witzig." erwiderte Sarah. "Die Jeans sitzt halt noch ein bisschen eng."
"Was soll das heissen: noch?" stutzte Sean. "Soweit ich weiß, laufen die Sachen beim Waschen eher ein, als dass sie weiter werden."
Sarah warf ihm einen etwas beleidigten Blick zu. "So schlau bin ich auch."
"Ich habe auch nichts anderes behauptet." beruhigte Sean die Situation. "Aber, mal ernsthaft: was meinst du damit, die Hose ist noch zu eng?"
Sarah seufzte, dann erklärte sie Sean nun doch, warum sie die Hose in dieser Größe gekauft hatte und was sie vor hatte. Auch jetzt hörte Sean aufmerksam zu, und nachdem Sarah mit ihrer Erklärung fertig war, da meinte er: "Also dass du abnehmen möchtest ist ja ok. Aber hättest du dann zu diesem Zweck nicht eine etwas billigere Jeans kaufen können?"
"Vielleicht. Aber es ist doch nur das eine Mal." meinte Sarah entschuldigend.
"Ist schon in Ordnung." winkte Sean ab. Er machte eine Pause und blickte Sarah einen Moment ausdruckslos an, dann begann er wieder zu lächeln, machte jedoch keine Anstalten, weiter zu sprechen.
"Was ist nun schon wieder?" fragte Sarah.
"Ach weißt du," begann Sean, "eigentlich finde ich, dass dir die Hose auch so ganz gut passt."
"Wie bitte?" stutzte Sarah.
"Du hast mich schon verstanden. Wenn man länger drüber nachdenkt, dann passt die Hose dir eigentlich sogar zu gut."
"Was soll das werden, wenn ich fragen darf?" hakte Sarah nach, doch Sean’s Gesichtsausdruck nach zu schließen war es nicht schwer zu erraten, worauf er hinaus wollte. Trotzdem wollte sie es von ihm hören.
"Sieh mal, du möchtest eine Diät machen. Richtig?" sagte Sean.
"Richtig."
"Und das ist auch völlig in Ordnung. Ich werde dich dabei auch unterstützen, wenn du möchtest. Aber…," Sean machte eine kurze Pause, bevor er weiter sprach, "möchtest du’s dir am letzten Tag vor deiner Diät nicht noch einmal richtig gut gehen lassen?"
Sarah überlegte einen Augenblick. Sean konnte ziemlich gemein sein. Er wusste genau, dass sie momentan fast jederzeit bereit war, es sich gut gehen zu lassen. Dass er sie dann aber damit zu ködern versuchte, dass sie ab morgen auf vieles verzichten würde müssen, das war schon fast etwas dreist. Trotzdem musste Sarah lächeln, was nicht zuletzt an dem unschuldigen Gesicht lag, das Sean aufgesetzt hatte, nachdem er seine Frage gestellt hatte. Bestimmt wäre es besser, wenn Sarah sich nicht darauf einlassen würde, aber andererseits hatte sie heute sowieso schon wieder zu viel gegessen, so dass es auf ein bisschen mehr nun auch nicht mehr ankam. Die paar Kalorien, die sie heute noch zu sich nehmen würde, würden sicher nicht schaden oder ihre Diät von vorne herein zum Scheitern verurteilen. Und wenn doch, dann war das eben so.
"Na gut," sagte Sarah schließlich, "was genau hast du vor?"
"Setz dich erstmal." freute Sean sich und deutete ihr mit einem Nicken, Platz zu nehmen. "Es sind ja noch ein paar Spaghetti da."
Das war so nicht ganz richtig. Es waren bestimmt noch genug Spaghetti, dass Sean und Sarah jeweils noch eine ganze Portion abbekommen hätten. Sean’s Vorschlag allerdings lief darauf hinaus, dass er keine Portion mehr bekommen würde, Sarah indessen zwei. Sarah wollte gerade den Knopf der Jeans öffnen und aus der Hose schlüpfen, bevor sie sich setzen wollte, als Sean ihr zu verstehen gab, dass sie die Jeans anbehalten solle.
"Lass’ uns erstmal sehen, ob die Jeans nicht doch passt." grinste er hämisch.
Also setzte Sarah sich. Kaum dass sie saß, drückte der Bund der Jeans unnachgiebig in ihren Bauch, so dass es fast ein wenig schmerzte. Rings herum schob sich eine ordentliche Speckrolle über den Bund, und der Stoff knirschte tatsächlich unter der Spannung, in die Sarah’s üppiger Körper ihn versetzte.
"Wow, die hält ganz schön was aus…" staunte Sarah ehrlich.
"Mal sehen, wie lange noch." meinte Sean, der mittlerweile die Soße und die Nudeln in einen Topf gegeben und vermischt hatte. Er hatte auch schon eine Gabel in der Hand und drehte die ersten Nudeln auf, nur um sodann gleich damit zu beginnen, Sarah zu füttern.
"Was soll das nun wieder heissen, mal sehen wie lange noch? Ich hoffe, du hast nicht vor, was ich glaube, dass du vor hast…" meinte Sarah, während sie noch kaute.
"Sprich nicht so viel, sondern iss’ lieber." antwortete Sean und schob ihr schon die nächste Ladung Nudeln in den Mund. "Solange dir diese Jeans passt finde ich nicht, dass du überhaupt abnehmen solltest." Dabei lächelte er sie vielsagend an.
Sarah ahnte, worauf das Ganze hinaus laufen sollte. Eigentlich hatte sie die Jeans ja zu einem ganz anderen Zweck – nämlich dem gegenteiligen – gekauft, aber wenn Sarah ganz ehrlich war, dann war auch sie neugierig, wie strapazierfähig die Hose war. So ließ sie sich weiter von Sean füttern. Schon bald begann Sarah sich satt zu fühlen, nachdem sie ja nicht nur bereits ihre zweite Portion Nudeln vertilgte, sondern bereits zuvor eine relativ üppige Mahlzeit in dem Fast Food-Tempel eingenommen hatte. Trotzdem ließ sie Sarah sich die Spaghetti schmecken, so dass sie schon wenig später den Teller geleert hatte. Ihr Magen war zu diesem Zeitpunkt bereits gut gefüllt, doch die Hose machte keinerlei Anstalten, nach zu geben. Sean und Sarah blickten einander etwas überrascht an, denn immerhin knirschte der Jeansstoff jedes Mal bedrohlich, wenn Sarah sich auch nur ein wenig bewegte, um sich etwas bequemer zu setzen. Sarah erinnerte sich, wie es ihr schon einmal so ähnlich ergangen war – auch damals hatte sie versucht, sich aus einer Jeans heraus zu futtern, und ihre Schwester hatte schlussendlich sogar mit ihr gewettet. Jedenfalls hatte die Jeans damals sehr viel länger als erwartet Widerstand geleistet, dafür war es um so amüsanter gewesen, als ihr Bauch schließlich als Sieger aus dem Duell hervor gegangen war. Irgendwie aber hatte Sarah Zweifel, dass es ihr heute wieder so gelingen könnte – sie war bereits ziemlich satt, und noch hielt der Jeansstoff, was der Preis der Hose versprochen hatte.
"Mach weiter." befahl Sarah ihrem Mann, der offenbar nur auf diese Anweisung gewartet hatte. Erneut drehte er einige Nudeln auf die Gabel und führte sie an den Mund seiner Frau, die bereits auf Nachschub wartete. Es erstaunte Sean jedes Mal aufs Neue, wie viel dieses zierliche Mädchen essen konnte. Nun ja, zierlich konnte man Sarah eigentlich nicht mehr nennen. Und obwohl er es schon oft genug gesehen hatte, fragte er sich immer wieder, wo sie das alles eigentlich hin packte. Natürlich war das nicht so schwer zu erraten, denn wann immer sie derartiges veranstalteten, dann nahm Sarah’s Bauch früher oder später die Form einer prall gewölbten Halbkugel ein, und erst wenn Sarah nicht einen Bissen mehr hinunter brachte, dann war sie bereit, aufzuhören. Manchmal hatte selbst Sean Bedenken, wenn Sarah derartige Mengen in sich hinein stopfte. Es war schon vorgekommen, dass Sarah so viel gegessen hatte, dass ihr Magen blubbernd und gurgelnd gegen die übermäßige Nahrungsaufnahme protestiert hatte, und während Sean in diesen Momenten anfing, sich ernsthaft Sorgen um seine Frau zu machen, so hatte die einfach weiter gegessen, bis sie irgendwann kurz vor dem Platzen gestanden hatte und gar nicht mehr anders konnte als aufzuhören. Vielleicht würde es heute ebenso sein.
"He, träumst du?" meinte Sarah mit gespieltem Ärger. "Ich hab’ Hunger!"
In der Tat hatte Sean sich kurz in seinen Gedanken verloren und vergessen, Sarah weiter zu füttern. Auch wenn er wusste, dass der zweite Satz von Sarah keinesfalls stimmen konnte, so fuhr er jetzt jedoch wieder damit fort, ihrem Wunsch nachzukommen. Ab und an ließ er sich auch etwas Cola trinken, damit die Nudeln besser rutschten. Faszinierend, wie schnell sich eine solche Situation doch wandeln konnte. Eben hatte er noch vorgeschlagen, dass Sarah es sich heute noch einmal so richtig schmecken lassen sollte, und nun war es schon wieder sie, die die Führung übernommen hatte. Eigentlich war das Sean ganz Recht, denn Sarah wusste wohl besser als er, wann Schluss sein würde, und so beschränkte er sich darauf, ihr bei ihrem Fressgelage behilflich zu sein.
Schon kurze Zeit später hatte Sarah beinahe alle übrigen Nudeln gegessen und die Colaflasche ausgetrunken. Es waren nur noch Nudeln für drei oder vier Gabeln im Topf, der Rest war in den letzten zwanzig Minuten in Sarah’s Bauch gewandert. Der wölbte sich nun gut gefüllt nach vorne, und den Bund der Jeans schmiegte sich nun noch enger an Sarah’s weichen Bauchspeck. Und wie vorhin ächzte der Jeansstoff jedes Mal, wenn Sarah sich bewegte. Doch mehr auch nicht. Die Hose war ihren Preis zweifelsohne wert gewesen. Auch als Sean Sarah schließlich die letzten Spaghetti in den Mund schob, hielt die Jeans stand. Sean und Sarah begannen sich zu fragen, wer wohl länger durchhalten würde – die Jeans oder Sarah.
"Oh Mann, das gibt’s doch nicht…" schnaufte Sarah schwer und lehnte sich satt zurück. Sie atmete tief in ihren Bauch ein, doch selbst jetzt wollte die Jeans nicht nachgeben. Dafür musste Sarah laut rülpsen.
"Hmm, ich glaube fast, das klappt nicht." überlegte Sean.
"Ach was, nur noch ein bisschen, dann ist’s geschafft." meinte Sarah erschöpft.
"Tja, tut mir leid, aber es ist nichts mehr da…" meinte Sean.
"Was?" fragte Sarah ungläubig und setzte sich schwerfällig auf. Sie warf einen Blick in den jetzt leeren Topf und runzelte die Stirn. "Das kann doch gar nicht sein, dass ich schon alles gegessen hab’…"
"Doch, das kann sein." schmunzelte Sean. "Oder was meinst du, wo der hier her kommt?" Während er dies sagte, pikste er vorsichtig mit dem Finger in Sarah’s überfüllten Bauch, was sie aufseufzen ließ.
"He, Vorsicht… der ist schon ziemlich voll." warnte Sarah ihn. Sie überlegte einen Moment, dann sprach sie weiter. "Geh’ mal in die Küche, wir haben bestimmt irgendwas Süßes. So als Nachspeise, weißt du?"
Sean blickte seine Frau tadelnd an. "Meinst du nicht, dass es reicht? Wir müssen es ja nicht drauf ankommen lassen." Sean ließ offen, was genau er damit gemeint hatte – die Jeans doch nicht zu zerstören oder Sarah vor einem zweifelsohne ziemlich bald auftretenden, unangenehmen Völlegefühl zu bewahren.
"Du hast doch damit angefangen." stellte Sarah fest. "Und was man anfängt, das führt man auch zu Ende." bestimmte sie dann.
"Na gut." meinte Sean und erhob sich, um in der Küche nach irgendetwas zu suchen, das als Nachspeise taugte. Er wurde schnell fündig: Sarah hatte wie üblich etliches an Gebäck gekauft. Im Schrank fand Sean daher auch die Pappschachtel mit dem bekannten Aufdruck eines großen amerikanischen Donutproduzenten. Zwölf Stück waren darin, weit mehr als Sarah schaffen würde. Trotzdem nahm Sean die ganze Schachtel und ausserdem einen Milchkanister aus dem Kühlschrank mit. Wieder im Wohnzimmer angekommen stellte er alles auf dem Tisch ab und setzte sich wieder. Sarah hatte sich indessen wieder zurück gelehnt und streichelte nun mit beiden Händen über ihren prallen Wanst.
"Also gut, dann mal weiter." meinte sie, nachdem Sean die Schachtel geöffnet hatte.
Sean nahm einen der Donuts heraus und hielt ihn Sarah hin. Die biss von dem süßen Kringel ab und kaute genüsslich, ehe sie schluckte. Nur um gleich danach wieder ihren Mund auf zusperren, um den nächsten Bissen entgegen zu nehmen. So fütterte Sean Sarah erst einen, dann noch einen der Kalorienspender, bevor Sarah meinte, dass sie einen Schluck Milch zum Hinunterspülen brauchte. Sean schenkte etwas Milch in ein Glas und reichte es Sarah. Sie setzte es an ihre Lippen, leerte es mit einigen großen Schlucken und rülpste dann erneut. Anschließend gab sie Sean das Glas zurück und öffnete in Erwartung des nächsten Bissens schon wieder ihren Mund.
"Meinst du nicht, dass du wenigstens etwas langsamer machen solltest?" fragte Sean, der sich einmal mehr über die Fressgier seiner Frau zu wundern begann. Sarah schüttelte nur den Kopf und deutete Sean, dass er gefälligst weiter machen sollte. "Ist ja deine Entscheidung…" murmelte Sean.
Sarah schaffte noch drei weitere Donuts und leerte noch eineinhalb Gläser Milch, ehe sie schließlich aufgeben musste. Mittlerweile war ihr ein wenig übel geworden, und sie verspürte ein ziemlich unangenehmes Völlegefühl in ihrem Bauch. Auch ihr Magen hatte begonnen, ab und an mit gurgelnden Lauten darum zu flehen, dass Sarah endlich zu essen aufhören möge. Nur die Jeans kümmerte all das wenig. Obwohl Sarah’s Bauch sich nun gut mehr als eine Hand breit weiter über den Bund schob als zuvor, machte die Hose keine Anstalten, Sarah’s Bauch den erhofften Freiraum zu gönnen.
"Puh", schnaufte Sarah, "ich kann nicht mehr… ich glaube, die Jeans hat gewonnen."
"Sieht so aus…" murmelte Sean.
"Hilf mir mal hoch." sagte Sarah nach einer kurzen Verschnaufpause, und Sean reichte ihr die Hand, um sie nach oben zu Ziehen. Sarah stand auf und versuchte dann, den Knopf der Hose zu öffnen. Noch viel länger würde sie nicht in diesem unbequemen Kleidungsstück fest sitzen wollen, doch leider war es mit einem derart voll gefressenen Bauch gar nicht so leicht, die Jeans auf zu bekommen. Sarah zog und zerrte, doch es ging einfach nicht.
"Lass mich dir helfen." schlug Sean vor, der natürlich erkannte, wie unwohl Sarah sich in der engen Jeans fühlen musste. Er begann, an Knopf und Hosenbund herum zu fummeln, doch als auch das wenig Erfolg versprach, da meinte er: "Zieh mal den Bauch ein, dann klappt’s vielleicht…"
"Wie soll ich denn bitte den Bauch einziehen?" fragte Sarah entrüstet. "Das kannst du gleich vergessen." meinte sie und klatschte dann mit einer Hand auf ihren Bauch um Sean zu demonstrieren, wie prall gefüllt er war.
"Versuch’s einfach." wiederholte Sean seine Bitte, und Sarah versuchte es. Erfolglos. Sarah’s Bauch war einfach zu gut gefüllt, als dass sie ihn jetzt noch hätte einziehen können.
"Siehst du, geht nicht." meinte sie trotzig.
"Ok, ich seh’s ja, aber du kannst ja nicht ewig in der Hose bleiben." antwortete Sean.
"Nein, das kann ich wirklich nicht." stellte Sarah fest. Sie blickte Sean einen Moment lang an, dann ergriff sie seine Hände. "Halt mich mal fest, nicht dass ich gleich umkippe."
Sean verstand erst nicht, was Sarah meinte, doch kaum dass sie seine Hände ergriffen hatte, schickte Sarah sich an, in die Hocke zu gehen. Sie war noch nicht ganz unten, als endlich das Geräusch von auseinander reissendem Stoff ertönte. Dann ließ Sarah sich von Sean hoch ziehen, und beide erkannten, dass das kleine Loch, in das der Knopf zum Schließen der Hose gesteckt wurde, nun bis zum Rand durch aufgerissen war. Sarah’s Bauch hatte endlich die lang ersehnte Freiheit und schob sich nun prall aus der Jeans, und nur ein rötlicher Abdruck rings um ihren Körper deutete noch an, wie Sarah’s Speckbauch noch vor wenigen Sekunden von dem Jeansbund eingeschnürt worden war.
"Na wer sagt’s denn!" freute Sarah sich. "Wampe gegen Jeans – 1:0!"
Sean schüttelte lachend den Kopf. "Weißt du Sarah, manchmal könnte man fast glauben, du wärst dickköpfig…"
"Dickköpfig?" grinste Sarah. "Wohl eher dickbäuchig, oder?"
Damit klatschte sie mit beiden Händen auf die prall gefüllte Kugel und ergriff dann Sean’s Hand. Dann zog sie ihn sanft hinter sich her nach oben ins Schlafzimmer.
* * *
Am nächsten Morgen zeigte die Digitalanzeige von Sarah’s Waage zum ersten Mal in ihrem Leben drei Stellen vor dem Komma. Obwohl Sarah nach der gestrigen Fresserei eigentlich damit hatte rechnen müssen, erschrak sie dennoch über ihr neues Gewicht. Noch nie war sie so dick gewesen, und der Gedanke daran, dass der Schock möglicherweise etwas geringer ausgefallen wäre, wenn sie sich anstatt mit einer deutschen Waage mit einer amerikanischen gewogen hätte, half nicht fiel. Dann hätte sie sich zwar längst daran gewöhnt, dass im Normalfall drei Stellen vor dem Komma standen, doch Sarah hatte bislang immer an ihrer aus der alten Heimat mitgebrachten Waage fest gehalten. Gerade weil eben 80, 90 oder auch 95 Kilogramm weniger schlimm klangen als beispielsweise 180 Pfund.
Ernüchtert stieg Sarah von der Waage. Es würde ziemlich schwer werden, wieder ein für sie akzeptables Gewicht zu erreichen. Nicht nur, weil ihr der Abend gestern unheimlich Spaß gemacht hatte, und der Gedanke daran, dass sie in Zukunft oder zumindest für eine Weile darauf verzichten würde müssen, gefiel Sarah nicht wirklich. Aber egal wie sie es drehte oder wendete, entweder gab sie von nun an etwas mehr acht auf ihre Ernährung oder trieb endlich etwas Sport, oder sie würde weiterhin so rasant an Gewicht zulegen. Sarah wusste, dass Sean sie in jedem Fall unterstützen würde, doch die letzte Entscheidung, wie es nun weiter gehen sollte, musste Sarah allein treffen. Und das war leider etwas, in dem Sarah nicht so gut war. Sie überlegte selten lange, was sie tun sollte, sondern sie entschied in den meisten Fällen einfach aus dem Bauch heraus. Eigentlich hätte ihr das jetzt leicht fallen müssen, denn immerhin war nun genug Bauch da, der die Entscheidung erleichtern hätte müssen. Bei dem Gedanken musste Sarah schmunzeln.
Trotzdem würde es diesmal schwierig sein, das Richtige zu tun. Das fing schon damit an, dass es gar nicht so leicht war, das, was richtig war, zu benennen. Gestern Nachmittag war es Sarah als absolut richtig erschienen, abnehmen zu müssen. Dann, am Abend, hatte sie nicht nur keinen Gedanken mehr daran verschwendet, sondern im Gegenteil sogar alles daran gesetzt, dass sie sogar noch weiter zunahm.
Sarah ging zurück ins Schlafzimmer und legte sich wieder neben Sean unter die Bettdecke. Vielleicht war es am besten, wenn sie einfach in nächster Zeit etwas weniger aß. Weiter zunehmen wollte sie auf keinen Fall, und dass sie nach dem gestrigen Abend dermaßen viel auf die Waage brachte, lag natürlich hauptsächlich daran, dass sie es gestern wirklich bis zur Spitze getrieben hatte. Vielleicht musste sie es gar nicht drauf anlegen, eine Diät anzufangen. Hier und da ein bisschen auf die Kalorien achten und Jeanie in Zukunft ab und zu ins Fitnesscenter begleiten, das müsste eigentlich genügen, damit Sarah früher oder auch erst etwas später ein wenig Gewicht verlor. Dann würde sie auch nicht auf ihre gelegentlichen Fressorgien verzichten müssen, und wenn das nicht ausreichen sollte, dann könnte sie immer noch andere Maßnahmen ergreifen. Bislang hatte Sarah ja völlig ohne Maß zugelangt, und so war es kein Wunder, dass sich ihr Gewicht so entwickelt hatte. Sie hatte einfach zu einseitig gelebt.
Wobei Sarah zugeben musste, dass es ihr trotz allem auch Spaß gemacht hatte. Es war schließlich nicht so, dass Sarah sich überhaupt nicht mehr leiden mochte. Gerade ihren Bauch, der sich nun eigentlich immer und nicht nur nach Sarah’s Fressorgien kugelrund nach vorn wölbte, gefiel ihr selbst ziemlich gut. Und auch, dass sie jetzt einen viel größeren Busen hatte, war nicht das Schlechteste. Allein wenn sie daran dachte, wie sie Sean mit ihren vielen neuen Kurven verrückt machen konnte – das war nichts, das sie besonders gestört hatte. Nur, dass sie eben ab und zu etwas schneller ausser Atem kam, selbst wenn sie sich nur leicht anstrengte, das sagte ihr nicht zu. Aber das würde sich sicher ändern lassen.
Sarah drehte sich und schmiegte sich ganz nah an Sean’s Körper. Er schlief noch, wachte aber auf, als Sarah ihren Arm um ihn legte.
"Guten Morgen…" meinte er müde.
"Morgen…" meinte Sarah zurück und lächelte.
"Wie spät ist es?" fragte Sean.
"Kurz nach neun." antwortete Sarah.
Sean nickte. "Ganz schön früh." Er schob Sarah’s Arm sanft beiseite und drehte sich auf den Rücken, dann streckte er sich im Liegen so weit es ihm möglich war und drehte sich dann wieder so, dass er Sarah anblicken konnte.
"Und, hat meine Süße gut geschlafen und gut verdaut?" fragte er sie lächelnd.
"Oh ja." grinste Sarah.
"Und hat meine Süße vielleicht Lust auf ein Frühstück im Bett?" fragte Sean weiter.
Sarah nickte, und Sean stieg aus dem Bett, um sich und seiner Frau etwas zu holen. Eigentlich war Sarah nicht wirklich hungrig, und wahrscheinlich hätte sie deswegen auch besser nichts essen sollen. Aber andererseits musste sie sich auch wieder angewöhnen, regelmäßig zu essen, wenn sie etwas auf ihre Ernährung achten wollte. Ganz davon abgesehen, es verlangte ja niemand, dass sie sich schon am frühen Morgen den Magen mit dutzenden von Brötchen voll schlug.
Zwei oder drei würden sicher auch genügen. Oder vier. "Mal sehen," dachte Sarah, und freute sich auf ihr Frühstück.