kinjiro – Mia & Sarah – 2 – Der Photoabend

Am nächsten morgen wachte Mia mit Kopfschmerzen auf. Sie hatte nicht gut geschlafen und wirr geträumt. Müde gähnte sie und sah auf die Uhr. Es war kurz nach acht. Kein Wunder, dass sie nicht richtig ausgeschlafen war, immerhin war sie gestern erst spät zu Bett gegangen. Und der gestrige Tag war ja auch alles andere als normal verlaufen. Erst diese verdammte Klausur, und dann auch noch die Sache mit ihrer Schwester.

Mia erinnerte sich: durch ihre eigene Neugier war sie auf Sarah’s lange und gut gehütetes Geheimnis gestoßen. Erst hatte sie geglaubt, Sarah hätte ein ernstes Problem, aber wie Sarah ihr – anfangs widerwillig, dann immer offenherziger – erklärte, wusste sie genau was sie tat und hatte auch noch Spaß daran. Im Gegenteil, nachdem Sarah erst einmal angefangen hatte, Mia von ihrer Vorliebe zu erzählen, war sie richtiggehend aufgetaut. Es schien beinahe so, als wäre Sarah im Nachhinein froh gewesen, dass sie jemanden in ihr Geheimnis einweihen konnte. Spätestens, als Sarah Mia die Internetseite zeigte, auf der sie ihre Photos ausstellte, war sich Mia sicher, dass Sarah ihr das alles nicht nur erzählte, um sie zu beruhigen.

Ihre Schwester hatte sie spät abends noch auf einen kleinen Streifzug durchs Internet mitgenommen und Mia wirklich viele Websites gezeigt, die sich in unterschiedlicher Art und Weise mit "Stuffing" – so wurde es anscheinend genannt – beschäftigten. Dabei hatte Sarah einen regelrechten Vortrag gehalten, Mia viel zu viel auf einmal erklärt und trotzdem alle ihre Fragen zu beantworten versucht. Das ganze wäre Mia in höchstem Maße lächerlich vorgekommen, wenn nicht neben ihr ihre Schwester gesessen hätte, die offenbar selbst völlig begeistert von dieser Vorliebe war. Und die sogar für eine dieser Seiten Bilder machte, wofür sie auch noch bezahlt wurde! Und das, wie sich herausstellte, nicht einmal schlecht. Mia musste fast 2 Monate im Cafe arbeiten, damit sie genau so viel verdiente, wie Sarah jeden Monat für ein paar ihrer Photos bekam.

Irgendwann hatte Sarah sich müde geredet, und Mia, die versuchte, das Gehörte zu verdauen (welch passender Ausdruck), war fürs erste beruhigt, dass ihre Schwester nur verrückt und nicht essgestört war. Sie verstand zwar trotz allem nicht, was dieses "Stuffing" so interessant für ihre Schwester machte, aber sie akzeptierte Sarah’s Vorliebe. Was hätte sie auch dagegen tun sollen, Sarah war 19 und damit kein kleines Kind mehr. Bevor Mia ins Bett ging, meinte Sarah noch zu ihr, dass sie sich keine Sorgen machen solle. Ausserdem, scherzte Sarah, könne Mia ja gerne beim nächsten Mal zusehen. Etwas befremdet von diesem Angebot ging Mia schließlich zu Bett, nicht wissend, dass schon bald eine neuerliche Überraschung auf sie warten würde.

In den nächsten Tagen sahen sich die beiden Schwestern nicht oft. Mia nutzte die ersten beiden Wochen der Semesterferien, um möglichst viele Stunden im Cafe zu arbeiten, damit sie ein paar Euro zusätzlich verdiente. An den Abenden ging Mia oft mit ihrer Clique entweder ins Kino oder in diverse Nachtbars. Die restliche Zeit verbrachte sie mit Lernen auf die Wiederholungsklausur. Sarah andererseits machte sich ein richtig schönes Leben. Mia glaubte nicht, dass Sarah im Moment einen weiteren Nebenjob hatte, und wenn, dann wurde sie dort offenbar nicht gebraucht. Sarah schlief jeden Tag bis mittag, sah dann viel fern und surfte noch mehr. Was Sarah an den Abenden tat, wusste Mia nicht mit Sicherheit, aber sie hatte eine Vermutung. Allerdings bemerkte Mia, dass sich seit dem Abend, an dem sie Sarah’s Geheimnis entdeckt hatte, etwas anderes geändert hatte. Wenn sie einander sahen, dann wirkte Sarah jetzt viel fröhlicher und offener. Sie hatte wieder mehr Lust, zu reden, und sie zog sich nicht mehr so oft alleine in ihr Zimmer zurück. Offenbar war es Sarah recht schwer gefallen, ihre Vorliebe vor Mia geheim zuhalten, insbesondere, da sie ja für ihre Photosessions allein sein musste und Ruhe brauchte. Wie Sarah ihr einmal bei einem gemeinsamen Frühstück am Wochenende gestand, war ihre Vorliebe auch einer der Gründe für die Trennung von ihrem Freund gewesen. Sie hatte ihm von ihrer Vorliebe erzählt, und er war damit überhaupt nicht klar gekommen. Mia hatte geglaubt, dass die Trennung von ihm ausgegangen war, doch in Wirklichkeit hatte Sarah ihm den Laufpass gegeben. Jedenfalls erklärte das, warum Sarah so verschlossen gewesen war und auch anfänglich ihr Geheimnis nicht preisgeben wollte. Immerhin hatte Mia ihre Schwester erst vor Beginn dieses Semesters bei sich einziehen lassen, da Sarah keine eigene Wohnung gefunden hatte. Im Nachhinein betrachtet war das nicht schlecht, da so jede von ihnen nur eine halbe Miete zu bezahlen hatte. Sarah war nach der Erfahrung mit ihrem Freund also erst einmal auf Nummer sicher gegangen, da sie wohl eine ähnlich abweisende Haltung bei ihrer Schwester befürchtet hatte, falls Mia hinter ihr Geheimnis gekommen wäre. Jetzt allerdings schien sie langsam wieder die alte Sarah zu werden, mit der Mia über alles reden konnte. Wie früher waren sie wieder die beiden Schwestern, die einander fast blind verstanden.

Es war Freitag der dritten Woche der Semesterferien, als Mia am Nachmittag gegen vier Uhr von ihrem Job im Cafe nach Hause kam. Eigentlich hätte sie erschöpft sein sollen, doch das Cafe lief nicht gut, und so hatte sie dort nur wenig zu tun. Kurzfristig betrachtet war das nicht weiter schlimm, da Mia ihr Stundensoll erfüllte und somit zumindest ihr Grundgehalt ausbezahlt bekam. Allerdings machten sich die fehlenden Trinkgelder bemerkbar. Ausserdem würde auf lange Sicht kein Cafe, dem die Gäste ausblieben, lange durchhalten. Bereits vor den Semesterferien war es im Cafe leerer gewesen, doch man hatte gehofft, dass sich die Situation wieder bessern würde. Sarah lag im Wohnzimmer faul auf der Couch und sah fern. Mia setzte sich in den freien Sessel und legte die Beine auf den Tisch.

"Wie war’s?" fragte Sarah knapp.

"Nicht so gut. Wir haben zu wenig Gäste im Moment, so dass es fast nichts zu tun gibt." antwortete Mia.

"Mmmh." machte Sarah.

Nach einer Weile sagte Sarah: "Karin hat angerufen. Sie hat gesagt, heute geht es doch nicht, du brauchst sie nicht zurückrufen."

Karin war Mia’s beste Freundin. Freitags gingen sie oft gemeinsam aus. Da sie beide keinen Freund hatten, waren diese Abende immer recht lustig. Schade, dass es diese Woche nichts werden würde. Mia schloss die Augen und dachte amüsiert an ihre letzte gemeinsame Tour durch die Bars und Discotheken.

"Da du ja dann heute wohl nichts vorhast," unterbrach Sarah Mia’s Gedankengang, "könntest du mir vielleicht heute Abend behilflich sein."

Mia blickte Sarah fragend an. "Behilflich sein? Womit denn?"

"Ich brauche einen Fotografen."

Das konnte doch wohl nicht Sarah’s ernst sein!

"Verstehe ich das richtig: du willst, dass ich dich bei einem deiner Fressgelage fotografiere?"

"Ja." Sarah nickte.

"Ja aber – ich dachte du willst dabei lieber allein sein…"

"Nein, jetzt, wo du davon weisst, ist es mir eigentlich egal. Im Gegenteil, ich könnte deine Hilfe wirklich gebrauchen, weil meine Bilder bisher immer sehr ähnlich waren. Die Leute auf der Website haben das auch schon kritisiert, und ein bisschen Variation kann ja nicht schaden. Und ausserdem hab’ ich dir doch sowieso versprochen, dass du beim nächsten Mal zusehen darfst." grinste Sarah.

Sarah’s Vorschlag war Mia irgendwie unangenehm, aber ihr fiel keine passende Ausrede ein, wie sie dem Ganzen entgehen konnte. Und einfach "Nein" sagen? Darin war Mia noch nie gut gewesen. Sarah würde sicher nicht nur zum Spaß gefragt haben.

"Also? Was sagst du?"

"Naja – ich weiß doch aber gar nicht, wie ich dich da fotografieren soll."

"Ach was," winkte Sarah ab, "ich sag dir schon, was du machen sollst. Das ist wirklich ganz leicht."

Vielleicht war es wirklich keine ganz dumme Idee. Möglicherweise würde sie dann besser verstehen, was ihre Schwester an der ganzen Sache so toll fand. Und sie selbst könnte letzte Zweifel, die sie nach wie vor hegte, beseitigen. "Gut, wenn du meinst." willigte Mia nach kurzem Überlegen ein.

"Klasse – dann kann ich ja schon mal alles vorbereiten!"

Sarah richtete sich auf und schaltete den Fernseher aus. Dann stand sie auf und ging in ihr Zimmer. Mia blickte ihr nachdenklich hinterher. Ob es wirklich eine gute Idee war, Sarah bei diesem Unfug zu unterstützen? Nicht, dass Mia prüde gewesen wäre oder etwas in der Art. Sie selbst hatte auch schon das eine oder andere ausprobiert. Aber von den Vorlieben der eigenen Schwester zu wissen oder sie dabei zu unterstützen, das waren nun mal zwei ganz verschiedene Dinge. Gut, sie würde zwar nicht zusehen, wie ihre Schwester mit einem Kerl ins Bett stieg oder dergleichen. Aber, so hatte Sarah ihr erklärt, Stuffing hatte durchaus einen sexuellen Reiz. Vielleicht machte Mia sich auch völlig unnötig einen Kopf und Sarah erlaubte sich nur einen Spaß mit ihr. Andererseits war Mia auch ein wenig neugierig – ein Gedanke, der sie ziemlich überraschte, und den sie gleich wieder verdrängte. In diesem Moment rief Sarah nach ihr. Mia stand ebenfalls auf und ging in Sarah’s Zimmer.

Sarah saß an ihrem Schreibtisch und hatte den PC ein geschalten. Sie hatte die Ordner geöffnet, in denen sich ihre Bilder befanden. Als Mia eintrat, stand sie auf und deutete auf ihren Platz. Mia setzte sich.

"Du solltest dir ein paar der Bilder angucken, damit du weißt, wie du fotografieren musst." wies Sarah sie an. Mia legte die Hand auf die Maus und klickte sich zögerlich durch die Ordner und betrachtete die Bilder. Während Mia dies tat, stelle Sarah sich ein Outfit für die heutige Photosession zusammen. Dabei lief sie immer wieder zum Schrank, nahm ein paar Kleidungsstücke heraus, stellte sich dann vor den Wandspiegel und hielt die Sachen an ihren Körper. Das meiste landete gleich darauf wieder im Schrank, was in die engere Auswahl kam, auf dem Bett. Nebenbei erklärte sie Mia, worauf sie zu achten hatte.

"Versuch, dass die Bilder nicht alle von der gleichen Position aufgenommen werden. Am besten ein paar von der Seite, ein paar von vorne. Die meisten Bilder machst du, während ich esse, und dann machen wir noch ein paar Vorher-Nachher-Bilder. Zum Vergleich, weißt du?" grinste Sarah.

Mia war unterdessen bei den Bilder angelangt, die Sarah an jenem Abend vor drei Wochen aufgenommen hatte. Jetzt, auf dem PC Bildschirm, wirkten sie nochmal ein wenig skurriler als auf dem kleinen Display der Kamera. Sarah beugte sich über ihre Schulter und deutete auf das gerade angezeigte Bild.

"Du musst bei den meisten Bildern schauen, dass mein Bauch irgendwie in der Mitte des Bildes ist. Das lenkt die Aufmerksamkeit darauf." erklärte Sarah. Erst jetzt bemerkte Mia, dass wirklich alle Bilder so aufgenommen waren. Sarah schien endlich ein Outfit gefunden zu haben das ihr gefiel und legte es auf ihr Bett. Dann verstaute sie die restlichen Kleidungsstücke wieder in ihrem Schrank.

"Sarah, ich weiss nicht, ob das wirklich eine so gute Idee ist…" sagte Mia. Sarah blickte sie ernst an.

"Warum denn nicht? Du wirst sehen, so schlimm ist das nicht. Das wird Spaß machen, ehrlich."

"Mir gefällt einfach der Gedanke nicht, dass ich meine kleine Schwester fotografiere, wie sie… wie sie… naja, du weisst schon was ich meine. Ich komme mir dabei irgendwie blöd vor." versuchte Mia zu erklären.

Sarah setzte sich auf ihr Bett und überlegte kurz. Dann sagte sie: "Du hast zwar vorhin schon "Ja" gesagt, aber wir können es so machen: wir fangen erstmal an, und du machst wenigstens ein paar Bilder. Wenn dir das Ganze zu unangenehm wird, dann hören wir auf. Ok?"

Sarah gab also nicht nach. Mia war sich sicher, dass ihre Schwester ohnehin nicht von ihrem Vorhaben abzubringen war, egal ob sie ihr nun half oder nicht. Das letzte Angebot ihrer Schwester klang halbwegs vernünftig, so dass Mia kopfnickend endgültig zustimmte.

"Gut, dann ziehe ich mich jetzt um. Du kannst ja in der Küche schon mal den Tisch frei machen." sagte Sarah. Mia verließ das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.

Kurze Zeit später klingelte es an der Wohnungstür.

"Das ist der Pizzaservice, ich hab da vorhin was zum Essen bestellt. Ich mach’ das schon." rief Sarah und lief zur Wohnungstür.

Mia wartete in der Küche und hörte, wie ein paar Worte gewechselt wurden, dann wie jemand – der Pizzabote – lachte, schließlich wie Sarah sich verabschiedete und die Tür schloss.

Wenige Augenblicke später trat Sarah in die Küche und stellte zwei Pizzaschachteln auf den Tisch. Mia schaute ihre Schwester an, und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Sarah hatte sich für das so ziemlich unvorteilhafteste Outfit entschieden, das Mia sich vorstellen konnte. Sie trug ein knappes, pinkes Oberteil, das den Bauch nicht bedeckte, und einen ziemlich engen und nur bis kurz über die Knie reichenden, weissen Rock. Ein winziges Speckröllchen schob sich über dessen Bund.

"Siehst du, ich sagte doch, dass das Spaß machen wird!" grinste Sarah wissend. Dann ging sie zum Tisch, öffnete die obere der Schachteln und blickte ihre Schwester an. "Die da," sagte sie und deutete auf die Pizza, "ist für dich. Du hast sicher auch Hunger."

Mia war in der Tat hungrig. Sie holte schnell zwei Teller für die Pizzen sowie Besteck.

"Der Teller da wird bei mir wohl nicht reichen." meinte Sarah skeptisch. Erst jetzt bemerkte Mia, dass die zweite Pizza mehr als doppelt so groß war wie die ihre.

"Sag mal spinnst du, die kannst du doch unmöglich alleine essen!" erschrak Mia.

"Und ob. Ich hab sogar noch Nachtisch im Kühlschrank." sagte Sarah unschuldig. Ungläubig ging Mia nachsehen. Im Kühlschrank stand tatsächlich ein Teller mit einer kleinen Sahnetorte.

"Das ist doch nicht dein ernst! Wie willst du das denn schaffen?" Mia versuchte sich zu erinnern, was Sarah bei ihren früheren Sessions so gegessen hatte, aber darauf hatte sie ehrlich gesagt kaum geachtet, als sie vorhin die Bilder an Sarah’s PC durchgeschaut hatte. Sie wusste nur, dass ihre Schwester offenbar eine Familienportion Pasta verdrücken konnte.

"Wart’s erstmal ab. Ich bin nämlich ziemlich hungrig." Sarah grinste jetzt wieder. "Lass uns schnell ein paar Vorher-Bilder machen, damit wir dann essen können."

Mia holte schnell die Kamera und machte dann einige Bilder von Sarah, die wie wild posierte – immer so, dass ihr Bauch mitsamt dem kleinen Speckröllchen sofort auffiel. Mia fand es ziemlich witzig, wie viel Mühe Sarah sich gab, Posen zu erfinden, in denen ihre Speckröllchen gut zur Geltung kamen. Das Ganze entbehrte nicht in einer gewissen Komik und war weit weniger unangenehm als Mia befürchtet hatte. Im Gegenteil, Mia fotografierte ansonsten gerne, und so machte ihr auch dieser Teil sehr viel Spaß. Nicht zuletzt, weil die beiden Schwestern immer wieder kichern mussten, etwa weil der Rock wirklich recht eng war und Sarah deswegen mehrmals ein wenig verärgert tat. Wie die Sache allerdings später aussehen würde – darüber war sich Mia nicht so sicher.

Nach etwa 25 Aufnahmen meinte Sarah, dass es genug wäre und dass sie jetzt essen könnten. Mia zerteilte ihre Pizza in 10 etwa gleichgroße Stücke, die sie in der Hand halten und davon abbeissen konnte. Schließlich musste sie ja nebenbei auch noch ihre Schwester fotografieren. Die saß ihr gegenüber und aß ihre Pizza mit Messer und Gabel. Beim Hinsetzen hatte Sarah’s Rock zu ihrer eigenen Überraschung doch etwas mehr gespannt als sie selbst erwartet hatte, und sie hatte den Bund erst ein wenig zurechtrücken müssen. Jetzt war Sarah’s Speckröllchen wirklich sehr gut zu sehen, doch das schien sie gar nicht zu stören – im Gegenteil. Sarah versicherte Mia, dass sich das auf den Bildern gut machen würde. Mia widersprach ihr nicht, schließlich war das Alles für sie Neuland. Sie selbst hätte jedoch schnellstmöglich etwas Langes über gezogen oder zumindest versucht, irgendwie von einer solchen Problemzone abzulenken.

Mia hatte ihre Pizza recht bald verspeist und konnte sich jetzt mehr auf das Fotografieren konzentrieren. Sarah hatte sich Zeit gelassen und hatte erst ein Viertel ihrer Pizza verdrückt. Noch war Sarah’s Bauch relativ flach, und Mia musste nicht viele Aufnahmen machen. Später, so meinte Sarah, würden die Bilder viel interessanter werden. Entgegen ihrer Erwartung war die Situation weniger unangenehm als Mia befürchtet hatte. Wenn Mia ehrlich war, dann machte es ihr auf eine eigenartige Weise Spaß, ihrer Schwester beim Essen zuzusehen. Mia erinnerte sich, dass Sarah schon immer gerne gegessen hatte. Als sie noch jünger waren und noch nicht von zu Hause ausgezogen waren, hatten sie abends oft gemeinsam in ihrem Zimmer ferngesehen und dabei allerlei Süßkram genascht. Einmal hatten sie sogar die Reste einer Geburtstagstorte verdrückt, nur um zu sehen, welche von ihnen mehr essen konnte. Daraufhin war ihnen beiden schlecht geworden, und sie hatten am nächsten Tag die Schule nicht besucht. Damals waren das kindische Spielereien gewesen, die aber immer seltener wurden, je älter die beiden Schwestern wurden. Vor allem sie selbst hatte irgendwann angefangen, sehr auf ihre Figur zu achten und viel Sport zu treiben. Sarah machte sich da nicht so viele Gedanken, erstens weil es ihr einfach schmeckte, und zweitens, weil sie ein recht guter Futterverwerter war. Und jetzt, da Sarah so vor ihr saß und es sich schmecken ließ, fühlte Mia sich an diese Zeit erinnert. Je länger sie ihr zusah, um so weniger verstand sie ihre anfängliche Abneigung gegen diese ungewöhnliche Fotosession.

Sarah hatte mittlerweile etwa die Hälfte der Pizza gegessen. Dazu trank sie Cola aus einer 1,5 Liter Flasche, die sie auch schon fast bis zur Hälfte geleert hatte. Allmählich begann ihr Bauch sich in Magenhöhe ganz leicht zu runden. Mia selbst wäre jetzt pappsatt gewesen, aber Sarah aß munter weiter. Sie genoss dieses Schlemmen wirklich in vollen Zügen. Immer wieder schnitt sie ein kleines Stück von der Pizza ab, spießte es auf die Kabel und führte diese zum Mund, um dann genüsslich zu kauen und irgendwann zu schlucken. Die meiste Zeit hatte sie die Augen dabei geschlossen, und ihr Gesichtsausdruck war entspannt.

Als Sarah etwa drei viertel der Pizza verdrückt hatte, lehnte sie sich leise stöhnend zurück, legte eine Hand auf ihren vollen Magen und streichelte in kreisenden Bewegungen darüber. Mittlerweile war ihr Magen sichtlich angeschwollen, und ihr Rock spannte noch mehr als zu Beginn. Mia war erstaunt, wie viel ihre kleine Schwester bisher verdrückt hatte. Noch war ein viertel übrig, und dann war da auch noch die Sahnetorte. Sie war überzeugt, dass ihre Schwester das nicht schaffen würde. Wie lange würde sie wohl durchhalten? Mia knipste gespannt weiter, so langsam hatte sie den Dreh raus, welche Bilder Sarah wünschte, und ihre Schwester brauchte fast keine Anweisungen zu geben.

Sarah begann wieder zu essen, langsamer als zuvor. Allmählich schien sie sich satt zu fühlen. Sie atmete schwer, und ihr Gesichtsausdruck war auch nicht mehr so entspannt wie noch zuvor. Trotzdem gab sie nicht auf. Mia war wirklich beeindruckt von ihrer Schwester. Als nur noch gut zwei handgroße Stücke der Pizza übrig waren, lehnte sich Sarah erschöpft zurück, legte das Besteck beiseite und beide Hände auf ihren aufgeblähten Bauch und massierte diesen sanft. Sie begann erneut mit den Fingern am Bund ihres Rocks herum zufummeln, doch der drückte unnachgiebig in ihren vollen Magen. Sarah gab schließlich den Versuch auf, und öffnete den Knopf, was ihrem Bauch sofort mehr Freiheit verschaffte. Prall wölbte er sich nach vorn. Sarah lehnte sich wieder zurück und musste plötzlich aufstoßen. Mia musste zwangsläufig kichern.

"’tschuldigung…" meinte Sarah erschöpft und warf ihren Schwester einen etwas beschämten Blick zu.

"Sieht so aus als hättest du dir zu viel vorgenommen." meinte Mia herausfordernd.

Sarah blickte sie an und schüttelte den Kopf. Dann setzte sie sich wieder so weit möglich aufrecht und griff nach dem vorletzten Stück.

"Du willst das ernsthaft aufessen?" fragte Mia.

"Na klar, was denkst du denn? Ich hab nur eine kurze Pause gebraucht."

Sarah deutete Mia, weiter zu fotografieren und nahm dann den Kampf wieder auf. Sie brauchte lang für die letzten beiden Stücke Pizza, fast 15 Minuten. Auch die Colaflasche leerte Sarah, bevor sie sich schließlich stöhnend zurücklehnte. Ihr Bauch war mittlerweile kugelrund, sie sah aus als wäre sie im vierten oder fünften Monat schwanger. Das kleine Speckröllchen war nicht mehr zu sehen, Sarah’s Bauch spannte einfach zu sehr. Wieder begann sie ihren Bauch zu massieren, der .mittlerweile hörbar ächzte und gurgelte. "Hoffentlich hat sie es nicht übertrieben…" dachte Mia, während sie weiterhin Photos aus allen möglichen Positionen aufnahm.

"Könntest du mir bitte die Sahnetorte bringen?" meinte Sarah nach einer Weile.

"Übertreib’s nicht, Sarah. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist." antwortete Mia besorgt.

"Nun mach’ schon, ich kann grad nicht aufstehen, sonst würde ich sie selbst holen…" lächelte Sarah schwach.

"Na wenn du meinst, aber beschwer’ dich nachher nicht."

Mia ging zum Kühlschrank und nahm die Torte heraus. Sarah hatte wirklich einen Dickkopf. Und einen dicken Bauch, schoss es Mia durch den Kopf, als sie die Torte vor Sarah auf den Tisch stellte und ihr Blick zwangsläufig auf die kugelige Wölbung fiel, die sich Sarah in rund eineinhalb Stunden angefressen hatte. Sarah griff nach der Gabel und begann ganz langsam, kleine Portionen der Torte zu essen. Es fiel ihr sichtlich schwer, und sie sah aus, als fühlte sie sich allmählich nicht mehr sehr wohl.

"Hast du eigentlich keine Angst, dass du dabei zunimmst?" fragte Mia.

Sarah kaute langsam und schluckte schwer, dann sagte sie: "Eigentlich nicht. Ich esse ja nicht andauernd so viel, nur ab und zu. Und wenn, dann wär’s auch nicht so schlimm – mich stört’s nicht, und es gibt auch Jungs, die da drauf stehen."

"Ernsthaft? Das kann ich mir nicht vorstellen."

"Ist aber so." schmatze Sarah.

Die nächsten fünfzehn Minuten sprachen die beiden nichts mehr, Sarah mühte sich ab, die Torte irgendwie noch rein zustopfen, und Mia machte weiter Bilder. Sie dachte über Sarah’s Worte nach. Sarah könnte recht haben, dass es Jungs gab, denen das gefiel. Wahrscheinlich gehörte das sogar zum Stuffing mit dazu. Wenn man soviel aß wie Sarah, dann musste man ja irgendwann zunehmen.

Schließlich lehnte Sarah sich zurück und legte die Gabel weg, endgültig diesmal, wie Mia schien. Sarah hatte nur knapp ein Drittel der Torte geschafft, aber das war ja auch kein Wunder. Mia hatte noch nie jemanden gesehen, der derart viel essen konnte. Sarah lehnte erschöpft im Stuhl und hielt sich ihren prallen, aufgeblähten Bauch. Sie hatte die Augen geschlossen und sah aus, als müsse sie sich jeden Augenblick übergeben. Um ihren Mund war ein wenig der Sahne verschmiert. Mia machte schnell ein paar Photos von Sarah, die im Moment beschäftigt damit war, ihrem Völlegefühl irgendwie beizukommen und somit keine Anweisungen geben konnte.

"Hilf’ mir mal, ich glaube mir wird schlecht… ich muss mich hinlegen…" sagte Sarah schließlich.

Mia legte die Kamera beiseite und half Sarah vorsichtig auf. Sarah konnte fast nicht gerade stehen, so voll war ihr Bauch.

"Ich hab’s dir doch gesagt, das ist zu viel. Wohin jetzt?"

Sarah überlegte kurz, dann sagte sie: "Ins Wohnzimmer, auf die Couch."

Mia stützte Sarah und so gingen sie ins Wohnzimmer, wo Sarah sich vorsichtig auf die Couch legte und es sich so bequem wie möglich machte. Eine Zeit lang lag sie einfach nur da und sagte auch nichts, konzentrierte sich nur auf ihren schmerzenden Magen. Mia holte vorsichtshalber einen Eimer, nur für den Fall, dass Sarah doch noch auf die Idee kam, die Couchgarnitur zu ruinieren.

Nach einer Weile schien es Sarah besser zu gehen, und ihr Gesichtsausdruck entspannte sich wieder. Sie streichelte sich jetzt mit den Fingerspitzen sanft über den Bauch.

"Mann, so voll war ich noch nie!" meinte sie und grinste stolz.

"Das glaub ich gerne, das war ja total verrückt…" stimmte Mia ihr zu.

"Beim nächsten Mal schaff’ ich die Torte auch noch!"

"Du hast doch heute schon fast gekotzt! Wie weit willst du das eigentlich treiben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Spaß macht."

"So? Das hat aber vorhin gar nicht so ausgesehen." Sarah schnitt eine Grimasse.

"Darum geht es doch gar nicht. Ich hab’ ja nur fotografiert. Aber du hast nicht so ausgesehen, als ob du dich toll gefühlt hättest." verteidigte sich Mia.

"Mag sein – aber jetzt fühl ich mich super. Hier, mein Bauch zB," sagte sie und klopfte sich leicht auf die pralle Wölbung, was sie sogleich leicht stöhnen ließ, "fühlt sich jetzt echt klasse an."

Mia schüttelte ungläubig den Kopf, dann musste sie lachen: "Jedenfalls sieht es irgendwie lustig aus. Fast so als wärst du schwanger!"

Sarah setzte sich vorsichtig auf. "Lass uns doch noch schnell die Bilder auf den PC übertragen, mal sehen, ob du ein guter Fotograf warst."

Mia half Sarah beim Aufstehen, dann ging sie in die Küche und holte die Kamera, die dort immer noch auf dem Tisch lag und folgte Sarah anschließend in ihr Zimmer. Sarah setzte sich an den Schreibtisch und fuhr den PC hoch. Mia holte sich schnell einen Stuhl und setzte sich neben Sarah, die die Kamera anschloss und die Bilder übertrug. Mia war immer noch fasziniert von dem vorangegangen Schauspiel, und auch jetzt fiel ihr Blick immer wieder auf Sarah’s gerundeten Leib. Sarah bemerkte es.

"Willst du mal anfassen?" fragte sie gerade heraus.

Mia war die Frage ein wenig peinlich, aber sie wollte wirklich gern Sarah’s Bauch berühren und fühlen. Sie nickte hastig, und Sarah drehte sich ein wenig zur Seite, so dass Mia ihre Hand vorsichtig an Sarah’s Bauch legen konnte. Es fühlte sich merkwürdig an, einerseits weich aufgrund der dünnen Speckschicht, die über Sarah’s Bäuchlein lag, andererseits auch prall und hart ob der abnormalen Füllung ihres Magens. Ein wenig beschämt zog Mia schließlich ihre Hand zurück und sie widmeten sich wieder den Bildern, die jetzt allesamt übertragen waren.

Sarah klickte durch die Bilder und zeigte sich sehr zufrieden mit Mia’s Aufnahmen. Insgesamt hatte sie fast 250 Bilder gemacht, mehr als Sarah jemals zuvor. Mia hatte wirklich sehr gute Arbeit geleistet und wunderbare Blickwinkel gewählt, die Sarah’s Fressorgie herrlich verführerisch wiedergaben. Sogar Mia musste das zugeben, von den Bildern schien eine fast sexuelle Energie aus zustrahlen, die sie auch zuvor in der Küche schon bemerkt hatte. Sarah hatte Recht gehabt, irgendetwas war an dieser Vorliebe, das auch sie berührte – sie konnte noch nicht sagen, was es war, doch sie fühlte es.

Sarah war ihrer Schwester wirklich dankbar, und als Mia schließlich aufstand und ging, meinte Sarah noch einmal: "Beim nächsten Mal schaff’ ich die Torte auch noch."

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